So, hier kommt endlich meine Liste mit den für mich besten Filmen des vergangenen Jahres.
Ein in meinen Augen wirklich gutes Jahr, in dem ich 32 Kinobesuche absolvieren konnte.
Das zweitbeste Ergebnis hinter 2004 was mit 36 Besuchen immer noch vorne liegt.
Kurioserweise habe ich in diesem Jahr genau vier Filme im Kino verpasst, die ich wirklich sehr gerne gesehen hätte.
Nämlich "Mutter und Sohn", "Das Mädchen Wadjda", "Stoker" und "Alles eine Frage der Zeit".
Und dann wären es 36 Filme gewesen - verdammt!
Naja, aber auch so war es ein wirklich spitzenmäßiges Jahr.
Und was dieses Jahr erst auf uns zukommt...
So und hier ist sie, meine Top 10 für das Jahr 2013:
1. Silver Linings
Ich stelle diese Frage zwar jedes Jahr, aber: Welcher sonst?!?!
Welcher Film hätte es sonst verdient hier auf dem Siegertreppchen zu stehen?
Bradley Cooper, Robert De Niro, Jacki Weaver, ...Jennifer Lawrence!
Wow, einfach nur wow für jeden Aspekt des Films.
Ein schwieriges Thema wurde leicht aber unverwässert verpackt und der breiten Masse zugänglich gemacht. Die Charaktere wirken so unglaublich liebeswert, schräg, verletzlich und einfach echt, sodass man sich einfach Hals über Kopf verlieben MUSS.
Die Dialoge wirken so frisch, witzig und gleichzeitig kraftvoll und dramatisch.
Die Inszenierung ist ruhig und subtil und ganz bei den Charakteren.
Und über die Schauspieler brauche ich wohl nichts mehr zu sagen.
Alle waren grandios, aber Jenny ist durch diesen Film - und nicht nur bei mir - zu meinem absoluten Liebling avanciert.
2. Django Unchained
Wirklich schön zu sehen, dass Tarantino nach so vielen Jahren endlich wieder fest im Sattel sitzt. Und das ist hier durchaus zweideutig gemeint.
Nach "Kill Bill" dachte ich ja, dass der Zug abgefahren wäre, aber mit "Inglourious Basterds" hat er ja zum Glück gezeigt, dass mit ihm noch zu rechnen ist. Und das zeigt er hier auch.
Ladies und Gentleman, Herzlich Willkommen bei der Christoph Waltz-Show - Hehe!
Großartige, tarantinoeske Dialoge, super Inszenierung, geniale Stars (nicht nur Waltz, sondern auch DiCaprio und Samuel L. Jackson), tolle Cameos und Anspielungen und eine sehr klare Botschaft machen diesen Film zu einem der definitiv besten Western der letzten paar Jahrzehnte und zu einem der besten Filme des Jahres.
Damals fand ich es ein bisschen schade, dass Will Smith die Titelrolle abgelehnt hat. Nachdem ich den Film dann gesehen hatte, war ich fast froh. Jamie Foxx hat das wirklich super gemacht.
Und ich hoffe, dass Tarantino und Waltz ihre Kooperation fortsetzen werden. Die beiden sind mittlerweile doch schon fast ein eingespieltes Team, das Beinahemeisterwerke hervorbringt.
3. Blau ist eine warme Farbe
Ein Erlebnis, dass wirklich seines Gleichen sucht.
Selten bin ich während eines einzelnen Films so tief in die Geschichte und in die Charaktere eingetaucht. Das schaffen heutzutage eigentlich nur Film- oder TV-Serien, weil sich die Charaktere dort (im Idealfall) entwickeln und besser entfalten können.
Aber dieser Film hat das tatsächlich in seiner Laufzeit von drei Stunden geschafft.
Wie habe ich mitgefiebert mit den Charakteren, wie wunderbar haben sie ihre Rollen verkörpert.
Wie echt und lebensnah fühlte sich das alles an.
Wie oft wollte ich Adèle nicht in ihre bezaubernden Babyspeck-Bäckchen kneifen, sie in die Arme nehmen und trösten und ihr sagen, dass allles wieder gut werden würde obwohl wir beide wussten, dass das niemals passieren würde.
Was für ein wunderschöner und einfach atemberaubender Film, der völlig zurecht mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde.
4. Before Midnight
Als würde man nach Jahren alte, liebgewonnene Freunde wiedersehen, nur um sie dann entsetzt anzuschreien: "Nein, was tut ihr denn da? Ihr gehört doch zusammen! Ihr seit verdammt nochmal füreinader bestimmt!!! Ihr seit Jesse und Celine, Eure Geschichte ist episch, wunderschön und heutzutage gar nicht mehr vorstellbar. Ihr gehört einfach zusammen. Punkt, Aus, Ende!".
Tja, was für ein Kinoerlebnis! Besonders wenn man die Filme wirklich mit dem Abstand gesehen hat, wie ich.
Dann fühlt es sich jetzt, beim nun mehr dritten Teil wirklich so an, als würde man die Zwei bereits ein ganzes Leben lang kennen.
Und alle 9 Jahre kommen sie einen besuchen. Und man kann sich jetzt schon (hoffentlich) auf ihren Besuch im Jahr 2022 freuen. Und das tue ich nach diesem Teil ganz besonders.
Denn auch wenn er nicht den absolut perfekten ersten Teil, der ja wirklich schon ein kleiner Kultklassiker ist, übertreffen konnte, ob ist er doch besser als der zweite Teil, dem der dritte Teil jetzt zusätzlich das merkwürdige Ende in ein rechtes Licht rückt.
Hier wurde wirklich alles richtig gemacht, was man bei einer Fortsetzung richtig machen kann.
Habt ihr gehört, ihr Hollywood-Wichser? Schneidet Euch da mal eine Scheibe von ab, dann gibt es auch weniger Beschwerden.
5. Die Tribute von Panem: Catching Fire
Jenny schafft es tatsächlich sich zweimal in meiner Top 5 zu platzieren, der kleine Schlingel
Aber verdient hat sie es allemal. Der erste Teil der Reihe war ja schon relativ gut und ich war wirklich gespannt, wie es weitergehen würde.
Aber was Teil 2 vollbracht hat lässt meine Erwartungen für die nächsten beiden Teile echt ins Unermessliche steigen.
Denn die Story ist ja noch lange nicht zu Ende.
Es ist einfach phänomenal, was in diesem Film, der ja auch zweieinhalb Stunden ging, für eine Dichte, Spannung und Emotionalität aufgebaut wurde, die in keiner einzigen Sekunde einreißt.
Alles fließt nahtlos eineinander über und fügt sich am Ende einfach so zusammen.
Apropos Ende: Das allergeilste (Film-)Cliffhangerende bekommt man hier zu sehen. Ein besseres ist mir bis heute noch nicht unter die Augen gekommen.
Das ist wirklich ein Finale bei dem man denkt: "Ihr Arschlöcher! Ihr könnt mich doch jetzt nicht so in der Luft hängen lassen."
Aber sie tun es und man muss jetzt halt ein Jahr irgendwie rumkriegen, bis man sieht wie es mit Katniss und ihren Verbündeten weitergeht.
Ach ja, Jennifer Lawrence ist auch hier einfach grandios. Selbst in so einem Blockbuster!
6. Iron Man 3
Der definitiv bisher beste Teil der "Iron Man"-Reihe.
Story, Schauspieler, Aufwand, Effekte, Dialoge - alles stimmt einfach.
Nach "The Avengers" war die Messlatte ja ziemlich weit oben angesetzt, aber glücklicherweise enttäuschen uns Shane Black und Robert Downey Jr. nicht eine Sekunde. Naja, bis auf die die comicheftlesenen Pedanten
Aber das soll nicht mein Problem sein. Ich fand den Film als Gesamtwerk einfach nur geil!
Die Wendungen waren wirklich überraschend, die Schauspieler perfekt besetzt (Guy Pearce und Rebecca Hall
) und der Film war actionreich ohne total überladen zu wirken, so wie es "The Avengers" bereits ein Jahr vorher geschafft hatte.
Und natürlich darf Tony Stark auch dieses mal wieder seine One-Liner reißen, die gefühlt von Film zu Film sogar besser werden.
Einen besseren Start hätte das MCU in Phase 2 wohl gar nicht bekommen können.
Hoffen wir mal, dass es in genau dieser Qualität auch zukünftig weitergeht.
7. Star Trek Into Darkness
Eigentlich ganz schön krass, dass dieser Film am Ende echt nur auf Platz 7 landet.
Da kann man echt mal sehen, wie überragend das Kinojahr gewesen ist
J.J. Abrams setzt die (neubegonnene) Erfolgsgeschichte von "Star Trek" erfreulicherweise konsequent fort - sowohl was Qualität, als auch Quantität, als auch finanziellen Erfolg angeht.
Und mit Benedict Cumberbatch als Kirks Erznemesis Khan hat J.J. auch gleich einen der besten und talentiertesten Newcomer der letzten Jahre perfekt für die Rolle besetzt.
Darüber hinaus ist der ganze Film so unglaublich stimmig, actionreich, humorvoll und optisch ansprechend, dass er dem ersten Teil des Reboots in fast nichts nachsteht.
Und dazu diese Zitate und Anspielungen auf die alten Serien, bei denen man sich als echter Kenner vorkommt wie ein kleines Kind im Süßigkeitenladen. Einfach herrlich!
Ich hoffe ja, dass es dann mit Teil 3 im Jahr 2016 genauso weitergehen wird. Aber dem sollte eigentlich nichts im Wege stehen.
8. Take This Waltz
Ich kann einfach nicht anders als nach wie vor meine Bewunderung und Hochachtung für Sarah Polley auszudrücken.
Nicht nur, dass sie eine der begabtesten Schauspielerinnen ist, die ich je sehen durfte, sondern sie ist anscheinend auch noch die geborene Filmemacherin, wie ihr zweiter Spielfilm im letzten Jahr auch (endlich!) bei uns bewiesen hat.
Neben "Blau ist eine warme Farbe" eine weitere überragende, weil echte Liebesgeschichte, die witzig und warmherzig erzählt wird, einen deshalb so berührt und in der darüber hinaus auch noch unglaublich viel Wahrheit drinsteckt.
Die Darsteller - hier ganz besonders die begnadete Michelle Williams - sind einfach perfekt besetzt und veredeln das großartige Drehbuch und die unglaublich schöne und zurückhaltende Inszenierung.
Aber die Darsteller, bzw. die Figuren die sie verkörpern, sind hier definitiv das Herzstück der Geschichte, die um diese herum konzipiert wurde.
Sarah Polley ist ein weiterer großer Wurf gelungen, sodass meine Begeisterung für sie einfach nicht abreißen will.
Ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren noch sehr viel mehr von ihr sehen und hören werden.
9. Heute bin ich blond
Dieser Film war tatsächlich eine kleine Überraschung im vergangenen Jahr.
Ähnlich wie "50/50" im vorangeganenen Jahr schafft es dieser Film den Kampf gegen den Krebs tatsächlich unterhaltsam und gar humorvoll darzustellen - ohne dabei jedoch den Blick für das Wesentliche zu verlieren oder irgendetwas an der Krankheit zu beschönigen.
Das ist ganz besonders dem guten Drehbuch, bzw. der Buchvorlage, der gekonnten Regie, aber vor allem der famosen Hauptdarstellerin Lisa Tomaschewsky zu verdanken. Sie spielt die Hauptfigur Sophie so unheimlich natürlich und eindrucksvoll, dass man ihr ewig zusehen könnte.
So unglaublich nah habe ich mich in diesem Jahr nur wenigen Filmcharakteren gefühlt.
Ich hoffe, dass Lisa Tomaschewsky noch eine große Zukunft vor sich haben wird, aber da mache ich mir eigentlich keine Sorgen drum.
Und Marc Rothemund wird von Film zu Film immer mehr zu einem der interessantesten deutschen Filmemacher der Neuzeit.
10. The Master
Das letzte große "Master"werk von Paul Thomas Anderson
Joaquin Phoenix zeigt uns erneut, warum er bei den ganz großen im Filmgeschäft mitspielen sollte. Nämlich, weil er einer der größten noch lebenden Charakterdarsteller ist.
Unterstützt von Philip Seymour Hoffman und Amy Adams - ebenfalls beide zum niederknien - glänzt Phoenix hier als verblendeter Jünger einer irren Sekte, bei der Hopfen und Malz irgendwie verloren zu sein scheint.
Anderson zeigt sich auch hier mal wieder als ein Meister seines Faches und präsentiert uns eine perfekte Symbiose von Drehbuch und Regie was ihn zu einem der wenigen echten Autorenfilmer des amerikanischen Kinos macht, die in einer Zeit von durchgeplanten Mainstream-Blockbustern eigentlich ziemlich rar geworden sind.
Aber er schafft es einfach erneut einen großen Wurf zu landen. Verflucht nochmal, selbst die verdammte Filmmusik könnte perfekter nicht sein. Einfach ein Hammer!
Ich kann's jetzt schon kaum erwarten, was er als nächstes wieder vorhat.
Filme, die es leider nicht geschafft haben (aber trotzdem klasse waren):
Thor: The Dark Kingdom
Frances Ha
Hitchcock
Lincoln
Systemfehler - Wenn Inge tanzt
Blue Jasmine
Fack ju Göthe
Man of Steel
Größte Enttäuschung des Jahres:
Kick-Ass 2
Verhunztes Sequel eines absoluten Kultfilms!
Die Charaktere wirken teilweise wie ausgewechselt und der Humor ist gar nicht vorhanden oder lässt zu wünschen übrig.
Matthew Vaughn, bitte übernehmen Sie!
Größte Überraschung des Jahres:
Fack ju Göthe
Über 5 Millionen Besucher, wow!
Wer hätte damit gerechnet?
Teil 2 ist schon bestellt (was nicht unbedingt eine gute Idee ist).
Ändert jedoch nichts am (verdienten) Erfolg des Originals.
Größte schauspielerische Überraschung des Jahres:
Jennifer Lawrence
JENNNNNNNNNNNNNNNYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY
Wann war ich das letzte Mal einer Schauspielerin so verfallen?
Es ist wirklich ewig her...
Letztens fragte eine Internetseite: "Gibt es eigentlich jemanden, der Jennifer Lawrence nicht leiden mag?"
Bestimmt, irgendwo unter einem Stein in der Wüste...
Was für ein Jahr!
Und das nächste könnte dieses sogar schlagen
Ich bin ja sooo gespannt...