Detlef und der Wolf im Wolfspelz
Verfasst: Di 1. Apr 2014, 20:47
Das neue Epos von Scorsese!
Und das Wort Epos ist hier wirklich gerechtfertigt, da der Film tatsächlich geschlagene drei Stunden geht.
Die erste Schnittfassung des Film lief wohl sogar über vier Stunden und Gerüchten zufolge soll auf DVD ein Extended Cut erscheinen, der die vollen vier Stunden zeigt.
Aber das sind bisher nur Gerüchte (vor allem deshalb, weil Scorsese das bisher bei noch keinem Film gemacht hat).
Und um ehrlich zu sein, bräuchte ich diese extralange Version auch überhaupt nicht.
Das Gute an dem Film ist nämlich, dass er - trotz der drei Stunden Laufzeit - super unterhält und unglaublich kurzweilig ist.
Und ich vermute, dass das gerade deshalb der Fall ist, weil die Geschichte wirklich auf das Nötigste runtergebrochen und alles mehr oder weniger Unwichtige ausgelassen wurde.
Anders kann ich mir den Unterhaltungswert des Films nicht erklären. Naja, außer natürlich durch das hervorragende Drehbuch, Scorseses stringente Regie und natürlich DiCaprio in einer weiteren überragenden Rolle seiner Karriere.
Unglaublich wo der gute Leo mittlerweile steht, oder?
Bei ihm denke ich wirklich ganz oft, dass ich jedem den Vogel gezeigt hätte, wenn mir jemand nach "Titanic" gesagt hätte, dass der Typ mal einer der besten und respektiertesten Schauspieler seiner Generation werden würde.
Ich meine, wo hat der nicht überall in den letzten 10 bis 15 Jahren mitgespielt?!
Für jeden anderen wäre diese Rolle der Zenit seiner Karriere, seines Lebens. Bei ihm ist es "nur" eine weitere großartige Rolle innerhalb seines Schaffens. Einfach unglaublich!
Scorsese beweist ebenfalls einmal mehr, warum er auch heute noch von vielen als einer der besten und wichtigsten noch lebenden Filmemacher angesehen wird. Eine ebenfalls unglaubliche Leistung, die der gute Marty hier weider einmal abliefert.
Dafür muss man sich nur mal die ersten fünf Minuten des Films ansehen, die vor verschiedenen stilistischen Ideen und Storyinfos fast überlaufen. Man muss einerseits höllisch aufpassen, dass man alles mitbekommt, hat andererseits aber auch durch die schnellen, aber trotzdem übersichtlich geschnittenen Hochglanzkamerabilder wahnsinnig viel Spaß dabei.
Und danach geht die eigentliche Geschichte erst los.
Apropos Geschichte: Das Drehbuch selbst für sich genommen wäre - von einem anderen Regisseur und mit einem anderen Hauptdarsteller - auch schon interessant genug gewesen. Denn neben der unglaublichen aber wahren Geschichte werden so viele verrückte Ideen, geschliffene Dialoge und unglaublich witzige Szenen konstruiert, dass der Film auch mit anderem Cast und Crew absolut nicht hätte scheitern können.
Aber zum Glück wurde hier alles perfekt miteinander kombiniert und Scorsese präsentiert uns hier somit einen der witzigsten Filme seiner Laufbahn. Es ist zwar alles immer irgendwie satirisch und bitterböse überzeichnet, aber manche Szenarien können wirklich fast schon eher als reine Komödie aufgefasst werden.
Eines der Highlights ist beispielsweise DiCaprio, wie er - völlig benebelt von verbotenen Substanzen - versucht in sein Auto einzusteigen um zu versuchen seinen Kumpel daran zu hindern etwas dummes am Telefon zu sagen.
Die Szene wurde von DiCaprio an dem Tag größtenteils improvisiert, der Input kam also von ihm.
Und genau das meinte ich mit "alles perfekt kombiniert".
Die Szene stand im Drehbuch, aber DiCaprio hat sie zu dem gemacht, was sie ist. Hier trifft Genialität auf Genialität - auch im Bezug auf die anderen Darsteller:
Jonah Hill - nabelt sich hiermit endgültig von seinem Image als Teenie-Dödel-Depp aus Judd Apatow-Produktionen ab und zeigt neben DiCaprio eine der besten Darstellungen des Films.
Margot Robbie - Absolute Newcomerin, die hier den Durchbruch geschafft hat. Eine Rolle bei der einfach jeder, der sie sieht weiß, dass diese Frau, egal wer sie vorher kannte, jetzt gerade auf dem Weg in die Topliga ist
Rob Reiner - Einer der witzigsten und durchgeknalltesten Typen im ganzen Film. Jeder seiner Auftritte war Gold wert.
Matthew McConaughey - Der Mann der sich in den letzten Jahren rehabilitiert hat wie kein zweiter und jetzt ja Leo auch noch den Oscar weggeschnappt hat (habe den Film leider noch nicht sehen können). Und hier hat er einen zwar kleinen, aber absolut denkwürdigen Auftritt, der locker als einer der besten Cameo-Auftritte der letzten Jahre bezeichnet werden kann.
Und ich frage mich bei all der Genialität halt, wie man etwas geniales noch genialer machen könnte.
Ich denke das geht nicht. Zumal der Film auch an keiner Stelle abgehackt wirkt, sondern jeder Zeit unglaublich rund und stimmig. So, als sollte jetzt genau das passieren, was eben passiert.
Deshalb würde ich eine verlängerte Version auch überhaupt nicht brauchen, da der Film einfach rundum gelungen ist.
Und das Wort Epos ist hier wirklich gerechtfertigt, da der Film tatsächlich geschlagene drei Stunden geht.
Die erste Schnittfassung des Film lief wohl sogar über vier Stunden und Gerüchten zufolge soll auf DVD ein Extended Cut erscheinen, der die vollen vier Stunden zeigt.
Aber das sind bisher nur Gerüchte (vor allem deshalb, weil Scorsese das bisher bei noch keinem Film gemacht hat).
Und um ehrlich zu sein, bräuchte ich diese extralange Version auch überhaupt nicht.
Das Gute an dem Film ist nämlich, dass er - trotz der drei Stunden Laufzeit - super unterhält und unglaublich kurzweilig ist.
Und ich vermute, dass das gerade deshalb der Fall ist, weil die Geschichte wirklich auf das Nötigste runtergebrochen und alles mehr oder weniger Unwichtige ausgelassen wurde.
Anders kann ich mir den Unterhaltungswert des Films nicht erklären. Naja, außer natürlich durch das hervorragende Drehbuch, Scorseses stringente Regie und natürlich DiCaprio in einer weiteren überragenden Rolle seiner Karriere.
Unglaublich wo der gute Leo mittlerweile steht, oder?
Bei ihm denke ich wirklich ganz oft, dass ich jedem den Vogel gezeigt hätte, wenn mir jemand nach "Titanic" gesagt hätte, dass der Typ mal einer der besten und respektiertesten Schauspieler seiner Generation werden würde.
Ich meine, wo hat der nicht überall in den letzten 10 bis 15 Jahren mitgespielt?!
Für jeden anderen wäre diese Rolle der Zenit seiner Karriere, seines Lebens. Bei ihm ist es "nur" eine weitere großartige Rolle innerhalb seines Schaffens. Einfach unglaublich!
Scorsese beweist ebenfalls einmal mehr, warum er auch heute noch von vielen als einer der besten und wichtigsten noch lebenden Filmemacher angesehen wird. Eine ebenfalls unglaubliche Leistung, die der gute Marty hier weider einmal abliefert.
Dafür muss man sich nur mal die ersten fünf Minuten des Films ansehen, die vor verschiedenen stilistischen Ideen und Storyinfos fast überlaufen. Man muss einerseits höllisch aufpassen, dass man alles mitbekommt, hat andererseits aber auch durch die schnellen, aber trotzdem übersichtlich geschnittenen Hochglanzkamerabilder wahnsinnig viel Spaß dabei.
Und danach geht die eigentliche Geschichte erst los.
Apropos Geschichte: Das Drehbuch selbst für sich genommen wäre - von einem anderen Regisseur und mit einem anderen Hauptdarsteller - auch schon interessant genug gewesen. Denn neben der unglaublichen aber wahren Geschichte werden so viele verrückte Ideen, geschliffene Dialoge und unglaublich witzige Szenen konstruiert, dass der Film auch mit anderem Cast und Crew absolut nicht hätte scheitern können.
Aber zum Glück wurde hier alles perfekt miteinander kombiniert und Scorsese präsentiert uns hier somit einen der witzigsten Filme seiner Laufbahn. Es ist zwar alles immer irgendwie satirisch und bitterböse überzeichnet, aber manche Szenarien können wirklich fast schon eher als reine Komödie aufgefasst werden.
Eines der Highlights ist beispielsweise DiCaprio, wie er - völlig benebelt von verbotenen Substanzen - versucht in sein Auto einzusteigen um zu versuchen seinen Kumpel daran zu hindern etwas dummes am Telefon zu sagen.
Die Szene wurde von DiCaprio an dem Tag größtenteils improvisiert, der Input kam also von ihm.
Und genau das meinte ich mit "alles perfekt kombiniert".
Die Szene stand im Drehbuch, aber DiCaprio hat sie zu dem gemacht, was sie ist. Hier trifft Genialität auf Genialität - auch im Bezug auf die anderen Darsteller:
Jonah Hill - nabelt sich hiermit endgültig von seinem Image als Teenie-Dödel-Depp aus Judd Apatow-Produktionen ab und zeigt neben DiCaprio eine der besten Darstellungen des Films.
Margot Robbie - Absolute Newcomerin, die hier den Durchbruch geschafft hat. Eine Rolle bei der einfach jeder, der sie sieht weiß, dass diese Frau, egal wer sie vorher kannte, jetzt gerade auf dem Weg in die Topliga ist
Rob Reiner - Einer der witzigsten und durchgeknalltesten Typen im ganzen Film. Jeder seiner Auftritte war Gold wert.
Matthew McConaughey - Der Mann der sich in den letzten Jahren rehabilitiert hat wie kein zweiter und jetzt ja Leo auch noch den Oscar weggeschnappt hat (habe den Film leider noch nicht sehen können). Und hier hat er einen zwar kleinen, aber absolut denkwürdigen Auftritt, der locker als einer der besten Cameo-Auftritte der letzten Jahre bezeichnet werden kann.
Und ich frage mich bei all der Genialität halt, wie man etwas geniales noch genialer machen könnte.
Ich denke das geht nicht. Zumal der Film auch an keiner Stelle abgehackt wirkt, sondern jeder Zeit unglaublich rund und stimmig. So, als sollte jetzt genau das passieren, was eben passiert.
Deshalb würde ich eine verlängerte Version auch überhaupt nicht brauchen, da der Film einfach rundum gelungen ist.