Netflix Fluch oder Segen?

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Damien3
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Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Damien3 »

Netflix....das neue Monster am Filmhimmel.

Ich glaube keiner hat die Filmlandschsft so geändert wie Netflix. Kommend von einem DVD Versand, hat man es geschafft mit eigenem Content und sehr großen Stars, ein Universum zu erstellen.

Ich bin immer hin und hergerissen.
Bei jeder Meldung das ein Hollywood“Gott“ wie Fincher oder Scorsese einen Film exklusiv auf dem Streaminggiganten produzieren zucke ich zusammen.
Das kann doch nicht sein das ausgerechnet er....

Und trotzdem fiebere ich dann genau diesem Produkt hinterher um es endlich zu sehen.
Und ich muss sagen das die Quote bei mir persönlich 50/50 ist!!!
Ich habe das Gefühl...und das ist ja sehr schlau...das diese Götter sich nur „herablassen“ weil sie völlige künstlerische Freiheit bekommen und den Final Cut.
Und wenn ich dann die Arbeiten sehe, verstehe ich warum HollWood das nicht wollte😂..

Es gibt neben den großen Stars Filme die nach diesem neumodischen ausgerechneten, statistisch beliebten Storystücken zusammengesetzt werden.
Siehe zB bei „Extraction“ oder ganz schlimm „Die Barbaren“.
Sie wirken quasi wie frühere Billigkopirn von Billigfilmfirmen sie einen Titel oder Star nutzen.

Ich muss sagen das ich JETZT gerade froh bin diese ganzen Szreamfirmen habe...ich würde eingehen ohne Filme.
Ich habe mein Leben niemals eine so große Pause beim Kino gehabt. Und es ist so traurig nicht zu wissen wann oder ob es weiter geht.

Ich hoffe inständig das es weiter als Parallele Veranstaltung geht.
Das die Pandemie die Landschaft nicht so sehr ändert.

Gern können sich die Anbieter mal einen ausleihen und uns am Freitag mit nem Knaller überraschen, aber bitterkalt meine große Liebe nicht sterben.


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Murillo
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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Murillo »

Wenn Du schon so fragst: ganz klar Segen!

Vor 25 Jahren hatte man noch gar keine andere Wahl, als neue Filme im Kino zu sehen und diese - mit starker Verzögerung - dann entweder im Free-TV zu gucken, oder auf VHS und später DVD zu erwerben.
Die Preise für einen Kinobesuch im Multiplex oder für einen aktuellen Film waren dementsprechend hoch. Da hieß es dann eben: friss oder stirb!
Das war neben der Filmindustrie in der Musikindustrie genau so. Und was machten wir hirngewaschenen End-User? Wir strömten massenweise in die Geschäfte, um unser ganzes Taschengeld für Filme und CDs auf den Kopf zu hauen.
Die Bosse in den Studios haben sich dann natürlich ins Fäustchen gelacht und sich dumm und dämlich verdient.

Als dann mit dem Internet und rasant steigenden Datenübertragungsraten Ende der 90er die ersten Filesharing-Plattformen entstanden, haben Millionen von Nutzern weltweit eben damit angefangen, sich Musik (und erst später Filme, auf Grund der Dateigrößen) illegal herunterzuladen. Das war die gnadenlose Rache der Konsumenten dafür, dass sie jahrzehntelang ausgequetscht wurden. Und die Kids vom Schulhof, die bis dato irgendeinen volljährigen Bekannten fragen mussten, ihnen die angesagten indizierten und beschlagnahmten Filme zu besorgen, was auch dementsprechend in Geld ging, konnten sich diese Filme nun ganz einfach herunterladen.
Plötzlich herrschte bei den alteingesessenen Studiobossen in Los Angeles blankes Entsetzen. Sie wussten sich zunächst gar nicht anders zu helfen, als weltweit Kampagnen zu starten, welche die User als Kriminelle verunglimpfen sollten, anstatt mal die eigenen Verfehlungen im Vermarktungskonzept zu hinterfragen. Kennt hier noch jemand diesen "Raubkopierer sind Verbrecher!"-Werbespot?
Aber es half ihnen alles nichts. Die Kundschaft blieb aus, die Gewinne brachen ein. Kurzum: Die fetten Jahren des fetten, alten, weißen Hollywoods schienen gezählt.

Später kamen dann Streamingdienste wie Netflix und HBO (und andere) um die Ecke. Die hatten ein ausgefeiltes Kompromissangebot and das hiesige weltweite Film-Publikum im Gepäck und sagten: Hey Leute! Ihr bezahlt uns einen regelmäßigen Grundbetrag, den sich (fast) jeder leisten kann und dafür stellen wir Euch (fast) alles, was Ihr Euch wünscht gratis, schnell, sicher und benutzerfreundlich direkt zur Verfügung. Und dafür müsst Ihr nicht mal lange auf den DVD-Erscheinungstermin warten. Ihr bekommt das alles direkt, wenn es fertig ist, hier bei uns.
Und siehe da: die User kamen in Strömen zurück und "Netflix & Chill" war geboren.
Neben den End-Usern kamen die Streamingdienste aber auch auf die Filmschaffenden zu. Wie Damien oben schrub, sagten die dann eben: Hey Marty! Dir gehen die Studios, Hierarchien und der ganze Muff in Hollywood voll auf den Sack? Du willst geile Filme drehen und brauchst dafür Geld, möchtest Dich aber gleichzeitig nicht verbiegen und irgendwelchen Anzugträgern in den Arsch kriechen? Kein Problem, komm einfach zu uns, wir geben Dir alles, was Du brauchst! Und so hatten sie dann eben auch Scorsese und andere in der Tasche. Clever, richtig clever!

Die alten Studiobosse in LA hatten sich immer noch nicht erholt und mussten nun mit ansehen, wie die Streamingdienste ihre Imperien endgültig in Schutt und Asche legten.
Ganz so einfach und einseitig war es allerdings dann doch nicht. Einige der alten Studios sprangen auf den Zug mit auf und fingen ebenfalls damit an, Inhalte auf eigenen oder kooperierenden Streamingdiensten anzubieten.

Ich denke, dass diese Entwicklung noch lange nicht an ihrem Ende angelangt ist und ich habe zu wenig Phantasie, um mir vorzustellen, wohin sich das in den nächsten Jahren noch entwickeln wird.
Aber einige Konstanten sind erkennbar: Die großen Bosse wollen möglichst viel Geld verdienen. Die Filmschaffenden wünschen sich ausreichend Budget, aber gleichermaßen künstlerische Unabhängigkeit, um ihre Visionen zu verwirklichen. Und der End-User (das sind wir!) will saufen und fressen, und das möglichst bequem und günstig.
Darüber hinaus ist aber auch klar, dass weder die legalen digitalen Speichermedien, noch das Filesharing oder das Streaming die analogen Erlebnisse ersetzen können, weder in der Film- noch in der Musikindustrie. Kinobesuche und Konzertbesuche werden hier für die meisten, oder zumindest einen Großteil der Konsumenten das Nonplusultra bleiben, egal wohin sich die Technik noch entwickeln wird.
Jetzt in Zeiten der globalen Pandemie bin ich allerdings ebenfalls sehr froh, dass wir Netflix haben. :smile:


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Detlef P.
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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Detlef P. »

Ich sehe es eher zweischneidig wie Damien.
Einerseits ist es super so ein Angebot auf Knopfdruck zu Hause zu haben. Der feuchte Traum eines jeden Filmliebhabers und gelangweilten Individuums an sich.
Andererseits gibt es extrem viele Abers in dieser Gleichung.

Erstens sind die Filme, die Netflix oder auch andere Streamingdienste produziert, größtenteils kompletter Müll und nur dazu da, damit das Angebot nicht zu „leer“ wirkt.
Quantität steht hier über Qualität und es gibt nur wenige richtige Prestige-Projekte pro Jahr.
Also klar ist es toll, dass es sie überhaupt gibt.
Aber schöner wäre doch, wenn man etwas mehr Geld dafür abzweigen und noch ein paar mehr von ihnen produzieren würde und die Kohle nicht in den allerletzten Rotz stecken würde.

Zweitens ist auch das übrige Filmangebot, das Netflix bietet (mittlerweile) eher bescheiden. Es wird vorgegaukelt, quasi „alles“ im Angebot zu haben.
Das stimmt aber schon lange nicht mehr.
Alle Disney-Filme sind mittlerweile von Netflix verschwunden, weil die den Vorteil erkannt haben und natürlich einen eigenen Streaming-Dienst aufgemacht haben (mit Black Jack und Nutten :mrgreen: ).
Das heißt, dass man mittlerweile für alle Streaming-Dienste zusammen, wenn man wirklich (fast) alles haben will, eine Menge Geld jeden Monat zahlen muss.

Drittens hast Du bei Streaming-Diensten nicht nur das Problem, dass die theoretisch jederzeit Sachen rausnehmen können – sprich: Was heute noch da ist, könnte morgen schon weg sein. Nein, es geht sogar noch weiter.
Filme oder einzelne Folgen einer Serie können geschnitten werden, weil es nicht in die Programmpolitik passt. Schon vermehrt auf Disney+ passiert.
Gerade in den Debatten der letzten Wochen und Monate um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wurden manchmal ganze Episoden aus dem Programm genommen, um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen und für ein „sauberes“ Image zu stehen.
Und spätestens ab diesem Punkt, finde ich es wirklich problematisch.
Klar gibt es viele alte Filme oder Serien, die in der heutigen Zeit – gelinde gesagt – fragwürdig anmuten.
Aber darüber zu diskutieren oder einen Warnhinweis vor der Ausstrahlung zu platzieren, ist doch deutlich ergiebiger, als einfach zu verstecken oder zu verheimlichen, dass es dies einmal gab.

Daher bin ich der Meinung, dass Streaming-Dienste zwar durchaus eine Bereicherung sind, aber keinesfalls als das neue Nonplusultra angesehen werden sollten.


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Murillo
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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Murillo »

Detlef P. hat geschrieben: Sa 5. Dez 2020, 12:22 Erstens sind die Filme, die Netflix oder auch andere Streamingdienste produziert, größtenteils kompletter Müll und nur dazu da, damit das Angebot nicht zu „leer“ wirkt.
Quantität steht hier über Qualität und es gibt nur wenige richtige Prestige-Projekte pro Jahr.
Nun gut, aber war das jemals wirklich anders. Wenn ich früher im Multiplexkino vorbeigeschaut habe, lief da meistens auch nur kompletter Müll.
Und in vielen Fällen hatte ich da auch den Eindruck, dass sie irgendwie das Programm voll bekommen wollten und daher irgendwelchen billigen Trash zeigen, nur weil der gerade rausgekommen ist.
Ich bin aber seit Jahren an keinem dieser Kinos mehr vorbeigekommen, kann ja gut sein, dass sich das geändert hat. :lol:
Dagegen finde ich die "Trefferquote" bei Netflix relativ okay, wenn ich einfach nur durch deren Empfehlungen scrolle.
Detlef P. hat geschrieben: Sa 5. Dez 2020, 12:22 Zweitens ist auch das übrige Filmangebot, das Netflix bietet (mittlerweile) eher bescheiden. Es wird vorgegaukelt, quasi „alles“ im Angebot zu haben.
Das stimmt aber schon lange nicht mehr.
Das stimmt allerdings. Eigentlich bräuchte man mal einen Service, der das Angebot von Netflix, HBO, Amazon etc. vereint und diese zu einem erschwinglichen Flatrate-Preis auf einer konsolidierten Plattform anbietet. Allerdings wird es wohl auf grund der Konkurrenz zwischen den einzelnen Anbietern erst mal nicht dazu kommen. Es sei denn, es kommt irgendwas anderes, wodurch der Status Quo der Streamingdienste bedroht und diese zur Kooperation gezwungen werden...
Aktuell findet man daher sehr vieles leider nicht, wonach man sucht. Dies ist allerdings ein Problem, das Spotify im Musikbereich auch hat, obwohl die schon seit Jahren eine Art Monopol auf gestreamte Musik haben.
Detlef P. hat geschrieben: Sa 5. Dez 2020, 12:22 Drittens hast Du bei Streaming-Diensten nicht nur das Problem, dass die theoretisch jederzeit Sachen rausnehmen können – sprich: Was heute noch da ist, könnte morgen schon weg sein. Nein, es geht sogar noch weiter.
Filme oder einzelne Folgen einer Serie können geschnitten werden, weil es nicht in die Programmpolitik passt. Schon vermehrt auf Disney passiert.
Gerade in den Debatten der letzten Wochen und Monate um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wurden manchmal ganze Episoden aus dem Programm genommen, um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen und für ein „sauberes“ Image zu stehen.
Das ist mir auch aufgefallen und geht mir zunehmend auf den Sack. Daher "sammle" ich vieles auch einfach weiter, sowohl analog, als auch digital. Meine MP3/FLAC Sammlung, die ich seit Ende der 90er aufgebaut habe, würde Spotify vor Scham im Boden versinken lassen. Aber das ist nun wirklich ein anderes Thema. :mrgreen:


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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Detlef P. »

Murillo hat geschrieben: So 6. Dez 2020, 19:53
Detlef P. hat geschrieben: Sa 5. Dez 2020, 12:22 Erstens sind die Filme, die Netflix oder auch andere Streamingdienste produziert, größtenteils kompletter Müll und nur dazu da, damit das Angebot nicht zu „leer“ wirkt.
Quantität steht hier über Qualität und es gibt nur wenige richtige Prestige-Projekte pro Jahr.
Nun gut, aber war das jemals wirklich anders. Wenn ich früher im Multiplexkino vorbeigeschaut habe, lief da meistens auch nur kompletter Müll.
Und in vielen Fällen hatte ich da auch den Eindruck, dass sie irgendwie das Programm voll bekommen wollten und daher irgendwelchen billigen Trash zeigen, nur weil der gerade rausgekommen ist.
Ich bin aber seit Jahren an keinem dieser Kinos mehr vorbeigekommen, kann ja gut sein, dass sich das geändert hat. :lol:
Dagegen finde ich die "Trefferquote" bei Netflix relativ okay, wenn ich einfach nur durch deren Empfehlungen scrolle.
Grundsätzlich hast Du natürlich recht, wenn Du sagst, dass das nie wirklich anders war.
Aber zum einen habe ich auch nie gehört, dass irgendein Studio, egal ob Warner, Paramount, Universal oder ein anderes, als Heilsbringer gepriesen wurde, wie einige es jetzt mit Netflix tun.

Und zum anderen pumpt Netflix mit voller Absicht Kohle in mittelmäßige und schlechte Projekte, damit ihr Katalog voll ist, während die Studios früher zumindest immerhin halbwegs versucht haben, einen "guten", bzw. massentauglichen Film zu machen.
Netflix ist das an der Stelle egal, weil die keine Einspielergebnisse haben, sondern von allen Abonnenten Kohle für den kompletten Katalog bekommen.
Und einfach nur, damit er halt voll und nach viel Angebot aussieht, wird so ein Dreck produziert, obwohl man das Geld wirklich in Prestige-Projekte stecken und tatsächlich geile Sachen machen könnte.

HBO zum Beispiel (übrigens ein alter Pay-TV-Sender, der erst seit ein oder zwei Jahren ebenfalls mit HBO Max ebenfalls einen Streaming-Dienst hat), hat es die ganze Zeit eher umgekehrt gemacht und wirkliche Hochkaräter produziert.
Die haben wenig Content rausgehauen, aber darunter waren die absoluten Hammersachen, von denen viele zu den besten Serien der letzten 20 Jahre zählen (mit Filmen hat HBO jetzt weniger zu tun).
Das wäre also auch möglich, wird aber nicht gemacht.
Murillo hat geschrieben: So 6. Dez 2020, 19:53
Detlef P. hat geschrieben: Sa 5. Dez 2020, 12:22 Zweitens ist auch das übrige Filmangebot, das Netflix bietet (mittlerweile) eher bescheiden. Es wird vorgegaukelt, quasi „alles“ im Angebot zu haben.
Das stimmt aber schon lange nicht mehr.
Das stimmt allerdings. Eigentlich bräuchte man mal einen Service, der das Angebot von Netflix, HBO, Amazon etc. vereint und diese zu einem erschwinglichen Flatrate-Preis auf einer konsolidierten Plattform anbietet. Allerdings wird es wohl auf grund der Konkurrenz zwischen den einzelnen Anbietern erst mal nicht dazu kommen. Es sei denn, es kommt irgendwas anderes, wodurch der Status Quo der Streamingdienste bedroht und diese zur Kooperation gezwungen werden...
Aktuell findet man daher sehr vieles leider nicht, wonach man sucht. Dies ist allerdings ein Problem, das Spotify im Musikbereich auch hat, obwohl die schon seit Jahren eine Art Monopol auf gestreamte Musik haben.
Das war ja quasi mal Netflix, aber dann sind andere auf den Trichter gekommen.
Und jetzt ist es halt so, wie es ist.
Die ersten paar Streaming-Dienste haben auch schon wieder dicht gemacht, oder sind am straucheln.
Quibi zum Beispiel erst vor kurzem oder damals 2015 direkt nach einem Jahr Yahoo (ja, die hatten mal einen Streaming-Dienst).
Ist ja auch klar! Denn keine Sau will jeden Monat Unmengen an Geld für acht oder zehn Dienste ausgeben.
Erst recht nicht, wenn überall nur jeweils ein oder zwei Serien und vielleicht mal ein bis zwei mal im Jahr ein guter Film läuft.
Da war es damals echt besser für EINEN monatlichen Betrag Kabelfernsehen und ALLE Sender zu haben als jetzt zig Streaming-Dienste.


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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Johnny-le-Fou »

Sehe es grundsätzlich auch sehr zwiegespalten. Einerseits mag und nutze ich die Bequemlichkeit von Streaming-Diensten, andererseits will ich nicht, dass Kino stirbt. :(

Aber da ja momentan Kino aus anderen Gründen *hust* sowieso zumindest vorerst temporär tot ist, wollte ich euch allen mal einen wirklich guten Streaming-Dienst empfehlen. Und zwar mubi.com. Ist eher spezialisiert auf Independent/Arthaus-Kino und die haben wirklich eine tolle Auswahl. Da finde ich eigentlich immer was Interessantes. Natürlich haben die auch nicht ALLES, aber immerhin eine deutlich bessere/qualitativ hochwertigere Auswahl als Netlix, geschweige denn Amazon (wo man die Filme meist noch nicht mal im Original gucken kann -.-). Habe immer noch über 50 Filme auf meiner mubi-watchlist und es kommt ja jeden Tag zumindest ein neuer hinzu. Teilweise sind wirklich auch so manche Perlen dabei, wo ich vorher nie gewusst hätte wie ich jemals an sie rankommen soll. :winkie:


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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Detlef P. »

Naota aka. Monsieur le-Fou,
schön mal wieder von Ihnen, nach so langer Zeit, zu hören :smile:

Von Mubi habe ich schon öfter gehört, mich aber nie näher damit beschäftigt.
Habe gerade mal auf deren Seite geschaut. Die haben ja wirklich einige Perlen im Angebot.
Das wäre ja fast eine Überlegung, sich den auch noch zu holen.
Ich habe bisher immer meine wunderbare Berliner Videothek namens Filmgalerie Berlin besucht, wenn ich einen Film mal nicht bei den Streaming-Diensten gefunden habe.
Hast Du Deine Traumathek gar nicht mehr?

By the Way, in der war ich vor vielen Jahren tatsächlich auch mal.
Hatte Dich sogar noch versucht zu erreichen, da Du hier mal meintest, ich solle das tun, wenn ich mal in der Gegend bin.
Habe ich auch versucht, aber die Nachricht kam leider nicht an.
Ich hoffe nicht, dass dieser wunderschöne Filmverleih zugemacht hat?

Und Netflix hat bessere Filme als Amazon?
Mag sein, dass Amazon die Filme zum Teil nicht im Original hat, aber da finde ich deutlich mehr (gutes) Angebot, als auf Netflix, wo es gefühlt fast gar nichts mehr gibt.
Auf Amazon musst Du leider teilweise zusätzlich dafür bezahlen, aber immerhin haben sie es überhaupt.


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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Murillo »

Hey Johnny, schön mal wieder hier von Dir zu lesen!
Johnny-le-Fou hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 01:48 Aber da ja momentan Kino aus anderen Gründen *hust* sowieso zumindest vorerst temporär tot ist, wollte ich euch allen mal einen wirklich guten Streaming-Dienst empfehlen. Und zwar mubi.com.
Der war gut. :lol:
Von mubi.com hatte ich schon mal etwas gehört, wusste jedoch überhaupt nicht, was sich dahinter verbirgt. Jetzt weiß ich es. Danke für den Tipp, da werde ich bei Gelegenheit mal vorbeischauen. :daumen:


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Re: Netflix Fluch oder Segen?

Beitrag von Damien3 »



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