Barry Lyndon
Verfasst: Mi 10. Mär 2021, 09:37

UK/USA 1975
Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: Ryan O'Neal, Marisa Berenson, Patrick Magee
Handlung: Irland im 18. Jahrhundert: Redmond Barry (Ryan O'Neal) wächst unter ärmlichen Bedingungen auf einer Farm auf, wo er ein Verhältnis mit seiner Cousine beginnt. Doch als diese sich mit einem britischen Offizier verlobt, fordert Barry diesen zu einem Duell heraus und gewinnt. Darauf hin muss er den Hof und das Land verlassen und gelangt auf das europäische Festland, wo er für verschiedene Armeen im siebenjährigen Krieg dient. Nachdem er das Leben seines Kapitäns rettet, nimmt dieser ihn bei sich auf und etabliert ihn in den europäischen Adelskreisen. Wird es Barry gelingen, sich dauerhaft in dem neuen Umfeld zu behaupten...?
Beim Recherchieren der Rahmendaten zum Erstellen dieses Threads ist mir aufgefallen, dass der Film in Deutschland gar keinen Zweittitel bekommen hat. Echt stark. Genau so geht das. Einfach nur "Barry Lyndon". Und nicht "Barry Lyndon: Intrigen am Hof bei Kerzenschein" oder "Barry Lyndon: Hochmut kommt vor dem Fall".

Tja, ich habe vor Kurzem festgestellt, dass wir tatsächlich noch keinen Thread zu diesem Film hatten, und dass obwohl er hier an verschiedenen Stellen bereits sehr wohlwollend von verschiedenen Usern erwähnt wurde. Daher hole ich das an dieser Stelle jetzt mal nach.
Ich bin eigentlich der Ansicht, dass "Barry Lyndon" einer von Kubricks schwächeren Filmen ist, was aber erst mal nicht schlimm ist, da er insgesamt nicht viele Filme gemacht hat und kein einziger wirklich schlecht war.
Es gibt ein paar Sachen, die mich hier gestört haben. Da wäre zum einen die Länge von über 3 Stunden. Bei manchen Filme, wie z.B. "Underground", "Der letzte Tag" oder Magnolia ist so eine Länge absolut angemessen. Bei "Barry Lyndon" bin ich aber der Ansicht, dass man die Geschichte auch locker in der Hälfte der Zeit hätte erzählen können.
Was mich außerdem stört ist der Hauptdarsteller. Zwar würde ich nicht unbedingt sagen, dass Ryan O'Neal ein schlechter Schauspieler ist (trotz "Oh God! Oh man! Oh God! Oh man!"

Abgesehen von diesen Kritikpunkten ist "Barry Lyndon" aber immer noch ein sehr guter Film, gerade auch wegen der ausgezeichneten visuellen Umsetzung. Alleine diese Kerzenszene ist ja fast schon legendär. Und auch die Musik wird ziemlich gut eingesetzt.
Fazit: Ein optisch überaus beeindruckendes Epos mit kleineren Schwächen, das jeder mal gesehen haben sollte.