Billy Wilder

Die größten Meister, die größten Nieten, ihre Filme, ihre Leben.

Moderator: Detlef P.

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Voland
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Billy Wilder

Beitrag von Voland »

Gestern lief "Das Privatleben des Sherlock Holmes", wodurch ich an einen der genialsten Regisseure des letzten Jahrhunderts erinnert wurde.

Manche mögen ja denken, dass Komödien einfache Filme sind. Ich glaube sogar es ist das Gegenteil. Dramatisch kann man schnell sein, traurige Filme sind schnell gemacht - aber Filme die einen zum Lachen bringen gibt es nicht viele. Zumindest nicht viele, deren Humor subtil ist.

Pointen sind wichtige Waren in Hollywood und überall auf der Welt. Niemand mag sie verschwenden, da es sehr schwierig ist, gute Pointen zu erreichen. Billy Wilder wusste das sehr gut und hat seine Filme auch darauf ausgelegt. Er lässt dem Publikum Zeit zu verschnaufen, stimmt seine Filme ab, wie Hitchcock es tat. Diese Filme sind genau und kühn berechnet - lassen keinen Zweifel zu - und dennoch sind sie "bloß" Komödien.

Billy wurde in Ungarn (soweit ich mich erinnere) geboren, lebte in Österreich und Deutschland. So lange, bis ihm keine andere Wahl mehr blieb und er fliehen musste. Seine Heimat hat er nicht vergessen - hat er doch sogar Albert Einstein mit einem Paprikahuhn bewirtet.

Er war ein sehr sympathischer Mensch, der durch seinen Charakter eine Vielzahl an Bekannten und Freunden hatte. Ich glaube er war einer der wenigen, die tatsächlich wegen der Person und nicht auf Grund des Ruhmes geliebt wurden.

Begonnen hat seine Karriere als Drehbuchautor, wodurch er dann zum Posten des Regisseurs kam. Dem Drehbuch selbst blieb er aber immer treu. Denn seine Filme entstanden bei den Sitzungen mit I.A.L. Diamond wenn sie am Drehbuch feilten. Nur durch exakte Einhaltung des Drehbuches konnten sie sicher sein, dass der Film komisch wird.

Tja, wäre auch mir beinahe passiert, dass ich nur den Komödienregisseur Wilder ins Licht rücke. Er hat ebenso spannende Filme, Dramen gemacht. Auch damit hat er Talent bewiesen und gut durchdachte Filme präsentiert. Dennoch wird Billy Wilder immer als Komödienschreiber in meinem Herzen bleiben, denn das war sein Metier.

Er selbst vergötterte Ernst Lubitsch, wollte immer so sein wie er. Manch einer mag sagen, dass seine Bescheidenheit ein Marketinggag war - aber das denke ich nicht. Billy Wilder war bescheiden und er dachte nicht daran, dass er je Filme machen könnte, wie Ernst Lubitsch sie konstruierte. Doch Billy Wilder stand auf einer Ebene mit ihm. Sie beide halte ich für die brilliantesten Komödienmacher aller Zeiten. Und damit stehe ich gar nicht mal alleine da.

Als Abschluss noch das wohl berühmteste Zitat Billy Wilders:
"Auszeichnungen sind wie Hämorrhoiden - irgendwann bekommt sie jedes Arschloch." ;-)


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Hier die Filmographie dieses Mannes:

Buddy, Buddy (1981)
Fedora (1978)
Extrablatt (1974)
Avanti, Avanti! (1972)
Das Privatleben des Sherlock Holmes (1970)
Der Glückspilz (1966)
Küss mich, Dummkopf (1964)
Das Mädchen Irma la Douce (1963)
Eins, zwei, drei (1961)
Das Appartement (1960)
Manche mögen's heiß (1959)
Zeugin der Anklage (1957)
Ariane - Liebe am Nachmittag (1957)
Lindbergh - Mein Flug über den Ozean (1957)
Das verflixte 7. Jahr (1955)
Sabrina (1954)
Stalag 17 (1953)
Reporter des Satans (1951)
Boulevard der Dämmerung (1950)
Eine auswärtige Affäre (1948)
Kaiserwalzer (1948)
Das verlorene Wochenende (1945)
Frau ohne Gewissen (1944)
Fünf Gräber bis Kairo (1943)
Der Major und das Mädchen (1942)





Ich kenne leider nur vier seiner Filme, die waren aber relativ gut.
Vor allem "Manche mögen´s heiß" und "Zeugin der Anklage".
Zuletzt geändert von Anonymous am Di 27. Jun 2006, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Beitrag von Voland »

Ts, ts, ts. Ist ja recht lieblos reinkopiert das Ganze. Ich werde vielleicht heute noch eine Filmographie mit Texten erstellen.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Tu was du nicht lassen kannst... :mrgreen:


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Beitrag von Voland »

So, ich bin zuhause und natürlich gleich hier um die Datenbank zu füllen - damit der Herr Administrator es ein bisschen schwieriger hat beim Sichern *g*

Gesehen habe ich auch noch nicht alle Filme von Billy Wilder. Ist zwar sehr schade, aber so schnell geht das nicht. Schließlich kann man dank Detlef ja seine umfangreiche Filmographie einsehen.

Also schreibe ich einfach nur ein kurzes Statement zu den einzelnen Filmen von Billy Wilder.

Sunset Blvd.
Einer der besten dramatischen Filme des Billy Wilder. Gloria Swanson als vergessene Stummfilmdiva und ihr Butler sind mittlerweile Vorbilder vieler Filme geworden. Selbst David Lynch bezeichnet diesen Film als für ihn wegweisend.

Sabrina
Unvergleichbar mit diesem neuen Streifen. Harrison Ford und Julia Ormond statt William Holden und Audrey Hepburn ist einfach nur lächerlich. Ein bezauberndes Hollywood-Märchen, aus einer Zeit, wo selbst Hollywood noch für Qualität stand. Romantik mit einem Schuss Humor - und das Ganze a la Billy Wilder.

Zeugin der Anklage
Charles Laughton als Glöckner, Charles Laughton als Sir Pengallan - aber Charles Laughton in "Zeugin der Anklage"! Das ist seine Rolle, er spielt als könnte kein anderer besser sein. Begnadet! Sunnyboy Tyrone Power in einer seltsamen Rolle und die Dietrich - hach wie ich sie doch liebe. Gebacken von Agatha Christie, gezuckert und serviert von Billy Wilder. Was kann da bitteschön noch gesagt werden?

Manche mögens heiß
Wilders Klassiker! Ein Film wie er besser nicht sein kann. Grandiose Dialoge, die selbst ohne Bild funktioniert. Jack Lemmon als Frau, Tony Curtis versucht es auch. Die Marilyn in einem weiteren Wilder-Film. Ich liebe diesen Film, denn es ist Wilders Höhepunkt an Humor.

Das Appartement
Die Zusammenarbeit von Billy Wilder und Shirley MacLaine wird eingeläutet. Was für eine Frau! Hier noch in s/w wird abermals eine köstliche Liebeskomödie aus dem guten alten Hollywood erzählt. Jack Lemmon wird schön langsam zu Billy Wilders Stammschauspieler. Ein reizender Film, liebevoll und zärtlich erzählt, wie es die Geschichte verlangt.

Eins, zwei, drei
Erst gefloppt, war er Jahre später aktueller denn je. Khachathurians "Sabre Dance" als rasante Begleitmusik in diesem West-Ost-Lacher. Standort Berlin, Seite West, Firma Coca Cola - und ein DDR-Ehemann für die Ami-Tochter. Ein sehr rasanter Film, der einem keine Luft zum Atmen lässt. Noch nie hatte Billy Wilder zuvor so eine Schnelligkeit aufgebracht. Aber es ist gut, es könnte besser nicht sein. Seitenhiebe in alle Richtungen. Ich zähle ihn zu meinen liebsten Wilder-Komödien.

Irma La Douce
Shirley MacLaine ein weiteres Mal unter der Aufsicht von Billy Wilder. Und diesmal wird es sogar noch besser. Wieder ein Märchen, wie Wilder sie zu machen verstand. Schauplatz ist diesmal Paris, Wilder kommt viel rum. Das Paris von Wilder aus dem Studio sah mehr nach Paris aus als das echte.

Der Glückspilz
Seltsamerweise wieder ein Film in s/w. Nachdem die letzten beiden Filme in Farbe gedreht wurden. Jack Lemmon trifft auf Walter Matthau. Die beiden sind tatsächlich das beste Komikerduo seit Stan und Ollie. Märchen, immer nur Märchen aus dem Alltag. Man erkennt sie klar und deutlich als Fiktion, mag es aber nicht wahrhaben. Herzerwärmend!

Das Privatleben des Sherlock Holmes
Man erklärt ihn gerne als schlechten Wilder, doch ich bin anderer Meinung. Auf den ersten Blick wirkt er nicht wie von ihm. Doch der Humor ist erkennbar. Im Vordergrund steht hier aber wohl zum ersten Mal eine Detektivgeschichte und nicht die Komödie. Dennoch sehr amüsant und schön anzusehen. Eine Hommage und gleichzeitig Persiflage auf die alten Holmes-Filme.

Extrablatt
Seltsamerweise erinnere ich mich nur mehr bruchstückhaft an diesen Film. Er war s/w, wenn ich mich nicht irre. Es ging um Reporter und einen Todeskandidaten. Lemmon und Matthau wieder mit von der Partie, als alte Streithähne, versteht sich.

Ich hoffe der Überblick gefällt. Viel wurde es nicht, mir fehlt wohl noch die Hälfte seiner Filme. Es ist auch schwierig an seine alten Werke ranzukommen. Aber ich bin noch jung und Wilder-Filme werden nie alt![/b]


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Beitrag von Voland »

Ich habe hier eine Ergänzung vorzunehmen:

Lindbergh - Mein Flug über den Ozean
Der Film war erstaunlich gut - vor allem in Anbetracht der Handlung. Schließlich geht es bloß um die Reise von Charles Lindbergh in seinem kleinen Flugzeug. Aber Wilder beweist auch hier wieder, auf kleinstem Raum inszenieren zu können. Eine sehr positive Überraschung!

Avanti, Avanti!
Ein ungewohnter Wilder, den wir hier sehen. Viel frischer, angepasster an die sexuelle Revolution. Aus der heimlichen Erotik wird eine freizügigere Erotik. Doch das bringt diesen Wilder-Film dennoch nicht zu Fall. Rasant komisch, sehr liebenswert. Obgleich der Film moderner wurde, hat er den alten Charme des Billy Wilder in sich erhalten.


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Beitrag von Voland »

Und noch eine Ergänzung:

Reporter des Satans
Einen so bedrückenden Film hätte ich von Billy gar nicht erwartet. Wahnsinn! Damit bestätigt er nur mal wieder seine Wandlungsfähigkeit. Ein Noir-Drama, das sogar seinesgleichen sucht. Ein durchwegs intensiver Film, egal in welcher Hinsicht. Weshalb bloß ist der so unbekannt??


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Beitrag von Detlef P. »

So unbekannt ist der doch gar nicht.
Wenn man sich mal seine Filmographie ansieht ist es sogar einer seiner bekannteren Filme.

Schade, dass du "Frau ohne Gewissen" und "Stalag 17" nicht kennst.
Die waren auch sehr ungewöhnlich für ihn. Wobei bei "Stalag 17" doch immer der typische Wilder-Humor durchkommt.
Freitag Nacht kommt übrigens "Der Glückspilz", ich freu mich schon.


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Beitrag von Homer »

Hab Reporter des Satans jetzt auch gesehen und war teilweise auch überracht wie zynisch der Film ist, was aber auch wirklich zum Thema passt.
Und Kirk Douglas war einfach klasse in der Rolle.


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Beitrag von Voland »

"Der Glückspilz" ist klasse. Hab ich schon oft gesehen. "Frau ohne Gewissen" liegt zuhause rum - wie so vieles. Habe ihn schon mal begonnen, aber ich hatte da grade keine Lust auf solche Filme. "Stalag 17": Ich verfluche diesen vierten Hurensender!!! Wegen irgendeiner blöden Pokerrunde haben die den Film sausen lassen. Ich dachte ich werd nicht mehr!


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Beitrag von Detlef P. »

Voland hat geschrieben:"Stalag 17": Ich verfluche diesen vierten Hurensender!!! Wegen irgendeiner blöden Pokerrunde haben die den Film sausen lassen. Ich dachte ich werd nicht mehr!
Fals du damit "Das Vierte" meinst muss ich mich wundern. Ich habe ihn letztens dort gesehen.


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Beitrag von Voland »

Er lief auch. Aber nur zur regulären Zeit. Da hat sich der Film aber mit einem anderen überschnitten, sodass ich auf die Wiederholung warten musste. Und die kam dann nicht - obwohl es in der Zeitung so drin stand.


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Beitrag von Detlef P. »

Das ist natürlich verdammt ärgerlich.
Zumal es einer der besten Wilder-Filme ist die ich kenne.


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Beitrag von Voland »

Ich glaube man konnte meinem Beitrag entnehmen, wie ärgerlich es ist. Fragt sich noch, welche Filme von ihm Du kennst.


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Beitrag von Detlef P. »

O.k., dann mache ich es jetzt mal ganz "Voland-Like":

Frau ohne Gewissen

Ein absolut hervorragender Film-Noir und einer der besten Filme von Wilder. Richtig schön düster, also auch sehr ungewohnt.
Lustige Anmerkung: Im Film taucht eine Figur auf die tatsächlich Edward Norton heißt :lach:


Boulevard der Dämmerung

Jetzt endlich gesehen muss ich leider sagen, dass er mich nicht so begeistert hat wie ich es erhofft hatte. Die Darsteller sind hervorragend, die Regie natürlich auch. Allerdings finde ich, dass zum Beispiel die Liebesgeschichte hier sehr stört.


Stalag 17

Absolut großartig! Ich liebe William Holden für diesen Film. Und obwohl es ein Gefangenen-Drama ist lässt Wilder nicht selten einen feinen Humor durchblicken.


Ariane-Liebe am Nachmittag

Sehr schöner und humorvoller Film mit einer wunderbaren Audrey Hepburn. Ein typischer Wilder eben. Würde ich sogar zu seinen besseren Filmen zählen.


Zeugin der Anklage

Klasse! Nicht zuletzt auf Grund der spannenden Geschichte und natürlich Charles Laughton als humoristisches Element.


Manche mögen´s heiß

Beim ersten Mal mochte ich den Film nicht sehr. Beim zweiten Mal dafür umso mehr. Dem Charme dieses Klassikers kann man sich fast nicht entziehen.


Das Appartement

Als Kind habe ich diesen Film geliebt. Als ich ihn dann vor zwei Jahren nocheinmal sah hat er mich nicht mehr so umgehauen. Trotzdem immernoch sehenswert.


Eins, Zwei, Drei

Ich kann mich kaum an den Film erinnern. War aber glaube ich ganz unterhaltsam.


So, das sind meine Wilder-Erfahrungen.
Ich muss auf jeden Fall noch "Der Glückspilz", "Sabrina" und "Das verlorene Wochenende" gucken.


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Beitrag von Voland »

Da hast Du noch viel vor Dir. Meinen liebsten Wilder kennst Du auch nicht "Irma la Douce". Der kristallisiert sich immer mehr als Favorit raus. Ich brauche nur eine Szene daraus sehen und gerate schon ins Schwärmen. Einfach nur "süß"!


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Beitrag von Detlef P. »

Auf "Irma La Douce" hatte ich nie wirklich Lust.
Erstens, weil er Überlänge hat und zweitens klingt "Tragikomödie aus den 60ern" für mich irgendwie abschreckend.
Liegt wahrscheinlich immer noch an meinem "Frühstück bei Tiffany"-Trauma...


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Beitrag von Homer »

Wobei Tragik hier eigentlich so gut wie nicht vorhanden ist.

Ich denke, Irma La Douce ist sogar einer der leichtesten Wilder-Filme,
aber auch nicht gerade mein Favorit.


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Beitrag von Detlef P. »

Habe noch zwei weitere Filme von ihm gesehen:

Der Glückspilz

Das erste Mal, dass ich vom guten Billy enttäuscht wurde. Eine schöne Idee wurde wie ein Pizzateig ausgerollt und plattgewalzt. Der Film zieht sich in seinen zwei Stunden wirklich wie Kaugummi. Der einzige der den Film noch ein Bisschen rettet ist Walter Matthau.


Das Privatleben des Sherlock Holmes

Toll! Wenn der wirklich zu seinen schlechteren Filmen zählt möchte ich mal wissen wer diesen Schwachsinn in die Welt gesetzt hat. Der Film ist Wilder in Reinkultur. Und die Auflösung ist absolut klasse.
Wie bereits gesagt: Eine Demontage des Mythos und gleichzeitig eine Hommage.


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Beitrag von Voland »

Küss mich, Dummkopf
Der Film soll ja bekanntlich einer von den schwächeren Wilder-Filmen sein. Und ich muss sagen, dass ich ähnlich denke. Ein solider Film, witzig, charmant und ungemein harmonisch. Doch im Wilder-Gesamtwerk kein Brillant. Gefallen hat er mir trotzdem.

Ariane – Liebe am Nachmittag
Lange hab ich davor gescheut den Film zu sehen. Ich habe einen Flop vermutet. Dachte die meiste Zeit an eine Art „Sabrina light“. Auf mich hatte der Film den Beigeschmack, dass Wilder versuchte sich selbst zu kopieren. Zumindest bis ich den Film gesehen habe. Ich war mal wieder positiv von Wilder überrascht. Irgendwann lerne ich noch, Wilder nicht ständig zu unterschätzen.

Lindbergh – Mein Flug über den Ozean
Einen ganzen Film über einen einzigen Flug. Das haben schon andere nicht geschafft. Aber ich muss sagen, der Film war erstaunlich kurzweilig. Eine gelungene Komödie, die trotz allem noch ordentlich Schmalz ans Ende schmiert. Macht aber nichts.


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Beitrag von Voland »

Somit fehlen mir nur noch:

Extrablatt (1974)
Das verflixte 7. Jahr (1955)
Stalag 17 (1953)
Eine auswärtige Affäre (1948)
Kaiserwalzer (1948)
Das verlorene Wochenende (1945)
Frau ohne Gewissen (1944)
Fünf Gräber bis Kairo (1943)
Der Major und das Mädchen (1942)

Ist ja noch einiges *gg*


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