Eine Fliege kommt selten allein

Mandibules

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Detlef P.
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Eine Fliege kommt selten allein

Beitrag von Detlef P. »

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F/B, 2020
Regie: Quentin Dupieux
Darsteller: Grégoire Ludig, David Marsais, Adèle Exarchopoulos, India Hair, Roméo Elvis, Coralie Russier, Bruno Lochet

"Der nicht gerade intelligente Jean-Gab (David Marsais) und der noch einfältigere Manu (Grégoire Ludig) sind zwei kleinkriminelle Tagediebe im Süden Frankreichs. Eines Tages finden sie im Kofferraum eines von ihnen geklauten Autos eine riesige Fliege. Schnell kommt ihnen die Idee, das von ihnen auf den Namen Dominique getaufte, die Ausmaße eines mittleren Hundes habende Insekt für Banküberfälle abzurichten. Allerdings brauchen sie dazu zunächst mal einen Ort, an dem sie die Fliege dressieren können. Denn Manu ist gerade aus seiner Behausung geflogen und Jean-Gabs Eltern wären bestimmt auch nicht wirklich begeistert von einem weiteren Maul, das sie stopfen müssten. Da geht ihnen auch noch das Benzin aus. Zum Glück wird Manu von der vorbeikommenden Cécile (India Hair) mit einem alten Schulfreund verwechselt und zu sich eingeladen. So logieren die zwei die nächsten Tage in einer schicken Villa mit Swimmingpool, wo natürlich auch genügend Platz für die reingeschmuggelte Dominique ist. Allein Céciles etwas eigenwillige Freundin Agnès (Adèle Exarchopoulos) schöpft Verdacht und spürt, dass die beiden Kerle irgendetwas aushecken. Und dann ist plötzlich auch noch ihr geliebter Chihuahua spurlos verschwunden …" (www.filmstarts.de)

So, endlich ist auch der neueste Film von Quentin Dupieux bei uns erschienen.
Auf den habe ich in der Tat schon lange gewartet, weil die Idee wieder mal so herrlich absurd klang und ich nach seinen letzten zwei Filmen, die zwar auch irgendwie cool, aber beinahe schon ein bisschen zu normal waren, wieder etwas völlig bizarres von ihm sehen wollte.

Allerdings ist der Film dann im Bezug auf die Titelheldin doch fast etwas sparsam unterwegs.
Dafür werden in wunderbar skurriler Manier die irrsinnigen Entscheidungen und Verwicklungen der zwei Hauptfiguren unter die Lupe genommen, was unheimlich großen Spaß macht.
Allerdings muss man sagen, dass der Film eigentlich erst richtig losgeht, wenn die beiden dann durch eine Verwechslung als Gäste auf ein großes Anwesen eingeladen werden.
Hier nimmt der Film richtig an Fahrt auf, was ganz besonders der absolut großartigen Performance von Adèle Exarchopoulos zu verdanken ist.
Sie ist in ihrer Rolle einfach grandios und hat einige der größten Lacher des Films auf ihrer Seite.
Tatsächlich wurde sie für ihre Vorstellung sogar für einen César als beste Nebendarstellerin nominiert. Vollkommen zurecht, wie ich finde.

Hier findet Dupieux nach seinen letzten Filmen doch langsam wieder zu den völligen Absurditäten zurück, was mir sehr gut gefallen hat.
Mal wieder ein herrlich exzentrischer, kurzweiliger Spaß für Cineasten, die zur Abwechslung etwas ganz anderes sehen wollen, als man sonst so vorgesetzt bekommt.


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