The Whale

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Detlef P.
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The Whale

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2022
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Brendan Fraser, Sadie Sink, Hong Chau, Ty Simpkins, Samantha Morton

"Charlie (Brendan Fraser) ist Englisch-Professor einer Online-Universität und unterrichtet nur mit abgeschalteter Webcam, um so seine Fettleibigkeit zu verbergen. Da er fast 300 Kilogramm wiegt, verlässt er das Haus nicht mehr und ist auf die Hilfe seiner Pflegerin und besten Freundin Liz (Hong Chau) angewiesen. Ihren Rat, für eine Herzuntersuchung ins Krankenhaus zu gehen, schlägt er wegen seiner fehlenden Krankenversicherung jedoch aus.

Seine Tochter Ellie (Sadie Sink) hat Charlie schon seit acht Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Erst als er ihr Geld anbietet, lässt sie sich erweichen, ihn ohne das Wissen ihrer Mutter zu besuchen. Er bietet an, ihr bei einem Schulaufsatz zu helfen, wenn sie im Gegenzug beginnt, ein Notizbuch zu führen. So kommen sich die zwei langsam wieder näher. Doch können sie das schwierige Verhältnis reparieren?" (www.moviepilot.de)

Endlich bin ich dazu gekommen mir diesen Film anzusehen.
Immer wieder ist in den letzten Wochen etwas dazwischen gekommen, wenn ich ins Kino wollte, um mir das neueste Werk von Aronofsky und zugleich das große Comeback von Brendan Fraser anzusehen.
Und, meine Güte, wie der hier wiedergekommen ist.

Doch zuerst zu Aronofsky, der hier nämlich auch mal wieder grandios abliefert.
Nicht nur adaptiert er die Geschichte in einem sehr theatralischen Stil (was nicht verwundert, da der Film auf einem Theaterstück basiert), sondern er tut dies auch noch im 1,33 Seitenverhältnis, worüber ich mich erst gewundert hatte, aber was wohl an eine Box erinnern sollte, die das Apartment für den Hauptprotagonisten ja im Grunde auch ist.
Von daher, Chapeau!
Außerdem ist die Inszenierung insgesamt auch sehr ruhig und nüchtern gehalten, aber auch das passt hier absolut grandios und Aronofsky gibt allen Schauspielerinnen und Schauspielern auch jeden Fall genug Raum, um sich vollkommen entfalten zu können.

Tja, und da wären wir auch schon beim Herzstück des Films: Brendan Fraser!
Bzw. nein, das nehme ich zurück.
Das Herzstück des Films ist hier wirklich die Vater-Tochter-Geschichte und all die kleinen Geschichten, die noch drumherum geschehen oder schon längst geschehen sind.
Auch der Aufbau und der Verlauf bis zum großen Höhepunkt ist wirklich hervorragend gelungen und das Finale ist absolut ergreifend.

Deshalb rudere ich zurück und sage stattdessen, dass Fraser hier eigentlich die Seele des Films ist. Denn das passt viel besser.
Denn so einen seelenvollen Charakter hat man wohl lange nicht mehr als Hauptfigur gesehen.
Mittlerweile müssen die Protagonisten ja auch oft eher unsympathisch sein oder müssen zumindest ihre charakterlichen Fehler haben.
Bei Frasers Charlie liegt es auch ganz klar auf der Hand, dass er nicht perfekt ist und das er schlechte Entscheidungen in seinem Leben getroffen hat.
Aber genauso glasklar ist es, was er für ein absolut wundervoller und großartiger Mensch ist, der tatsächlich noch an das Gute im Menschen glaubt und diese Seiten in ihnen sehen kann, auch wenn andere sie nicht sehen können oder wollen.
Trotzdem hat er dabei eine unglaubliche Tiefe und Fraser lässt den Zuschauer diese Tiefe spüren - ohne Rücksicht auf Verluste!

Aber ich muss sagen, dass auch die anderen Darsteller hier wirklich großes leisten.

Sadie Sink - Wow, damit hätte ich jetzt in der Form gar nicht gerechnet, nachdem ich sie eigentlich nur aus "Stranger Things" kenne. Gegen Fraser in dieser Rolle anzuspielen und nicht komplett unterzugehen, ist für so ein junges Mädel wirklich beachtlich.

Hong Chau - Braucht man schon fast gar nichts mehr zu sagen. Hat ja genug Nominierungen (unter anderem auch für den Oscar) bekommen. Absolut klasse!

Ty Simpkins - Toll, wie der kleine Junge aus "Iron Man 3" zu einem jungen Mann herangewachsen ist, der ebenfalls eine so tolle Leistung abliefert und ebenfalls der überraschenden Tiefe seiner Figur gerecht werden kann.

Samantha Morton - Seit Jahrzehnten eine wahre Könnerin, die mit einem einzigen Auftritt von ein paar Minuten ihren Charakter so dreidimensional gestaltet, dass man nur noch staunen kann.

Abschließend bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass ich mich vorher wirklich gefragt hatte, ob es denn tatsächlich gerechtfertigt sei, dass Fraser für diese Rolle einem großartigen Austin Butler den Oscar vor der Nase weggeschnappt hat.
Nach dem Film kann ich das mit einem vorsichtigen "Ja" beantworten.
Beide sind grandios, aber auf unterschiedliche Weise. Von daher... .

Was aber zu 100% verdient ist, ist der Oscar für die Maske. Einfach der Wahnsinn, was hier geleistet wurde.
Eigentlich war ich richtig verwundert, dass es darüber kaum Beschwerden gab, da ja mittlerweile sogar von einigen gefordert wird, dass homosexuelle Personen auch nur von echten Homosexuellen gespielt werden und man den speziell für Fraser angefertigen Anzug ja durchaus als Diskriminierung verstehen kann, wenn man denn will.
Mal gucken, wie das in ein paar Jahren aussehen wird.
Dann erscheint dieser Film bestimmt auch auf einer dieser Listen a`la "Unfassbar, dass so etwas vor einigen Jahren noch möglich war."
Ich bleibe gespannt!

Trotzdem bleibe ich jedoch bei meiner Meinung.
Eine wahre Glanzleistung von allen Beteiligten und besonders von Fraser.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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Damien3
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Re: The Whale

Beitrag von Damien3 »

Oooh mannnnnn
meine Neugierde steigt gerade nochmal um ein paar Gänge !!!

Super das er dir gefallen hat. Bin sooooo gespannt auf unsere Sadie und den alten Recken.
Kann es kaum erwarten den zu sehen.

Werde bis Oktober warten dann kommt der auf Paramount, glaube ich.

Und auch ich bin gespannt ob ich vergeben kann das nicht Elvis den Oscar bekam....


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Re: The Whale

Beitrag von Damien3 »

Puuuuh puhuhuhuhuuu puhhhhhhhhhh

Er ist gut gespielt. Und plätschert so dahin…..

Ich war in wenigen Momenten wirklich gerührt.
Aber ganz ehrlich, es hat mir nicht gereicht um zu sagen es war ein „toller“ Film.
Dafür gab es zu viele Hänger.

Hmmmm das Spielen von Brandon beschränkt sich ja nur auf das glotzen auf sein Make up.
Außer weinen und traurig gucken kann er ja unter dieser Maske gar nicht bringen?
Hmmmm also ich war, bin und bleibe beim Oscar für Elvis🥰


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Re: The Whale

Beitrag von Detlef P. »

Dass Du mit dem Film nicht so viel anfangen konntest, o.k.
Aber dass Du Frasers Performance als "Ein bisschen traurig gucken" beschreibst... naja :roll:


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Re: The Whale

Beitrag von Damien3 »

Nicht ganz...es ist ja eine Gesichtsmaske über das gesamte Gesicht...da ist es schwierig.
Aber sie haben es gut hinbekommen.
Aber....wäre es ohne künstliche Masken auch so eine Performence?


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Re: The Whale

Beitrag von Detlef P. »

Naja, vermutlich wäre sie dann wohl sogar noch besser gewesen.
Wenn überhaupt hat die Maske ihn nochmal eingeschränkt und nicht seine Performance unterstützt.


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