Detlefs Thriller-Triple

[Detlef P.]

Über die gerade zurückliegenden Feiertage mache ich mir eigentlich immer ein großes Salatbuffet und gucke zwei Tage lang von morgens bis abends nur Filme.
Meistens sind die eher mittelmäßiger Natur und sind entweder noch "liegengeblieben" oder extra dafür ausgesuchte Filme - in zweitem Fall bescheuerte Kalauerkomödien oder etwas in der Art.
Manchmal verirren sich aber auch wirklich gute Sachen in diese Listen, so wie dieses Mal.
Ich habe insgesamt drei Filme gesehen - interessanterweise alles Thriller - die es definitiv wert sind, vorgestellt zu werden.
Da ich aber keinen Bock habe, für jeden einen einzelnen Thread aufzumachen, mache ich jetzt hier den großen Abwasch:


Cold in July

Michael C. Hall glänzt als Weichei mit Schnauzbart in einem ansonsten von Machos und harten Typen nur so durchtränkten Film, der Ende der 80er Jahre in Texas spielt.
Zu Beginn tötet er einen Einbrecher, der in sein Haus eingedrungen ist.
Wo die Reise von da aus hingeht, ist wirklich klasse durchdacht, weil man am Anfang des Films definitiv nicht mit DIESEM Ende rechnen würde.
Eigentlich rechnet man noch nicht mal mit dem Storyverlauf an sich, der sich ungefähr alle 30 Minuten in eine andere, unvorhergesehene Richtung schlängelt.
Es sind zwar keine "Sixth Sense"-Überraschungen dabei, bei denen einem komplett die Kinnleiste runterklappt, aber die Geschichte schlägt immer nochmal einen neuen Weg ein, den man so nicht hat kommen sehen.
Mit Sam Shepard und Don Johnson übrigens auch in den weiteren Rollen richtig gut besetzt und dem Macho-Thema absolut gerecht werdend, bedient sich die Machart auch noch einer John Carpenter-Ästhetik, die nicht zuletzt auch im minimalistischen Synthi-Score zum Ausdruck gebracht wird.


Black Box

Diesen französischen Film von 2021 bitte nicht mit dem Horrorstreifen von Prime aus dem Jahr 2020 verwechseln.
Hier geht es um einen Flugschreiberanalysten, der nach einem so katastrophalen wie überraschenden Flugzeugabsturz die Aufgabe erhält, die Daten auszuwerten.
Ein zu Teil unfassbar spannender Film, bei dem man auch bis zur dramatischen Auflösung nicht weiß, was eigentlich passiert ist.
Aufwendig produziert, klasse besetzt und wirklich gut inszeniert.
Gerade die kontrastreichen Kamerabilder und die grandiose Musikuntermalung tragen viel zur erzeugten Spannung bei.
Zudem ist der Hauptdarsteller Pierre Niney eine wahre Offenbarung in seiner Zerrissenheit im Kampf für die Wahrheit.
Ein rundum gelungenes und wirklich packendes Ding!


Metro Manila

Das war eigentlich fast die größte Überraschung des Filmmarathons.
Und irgendwie hätte man bei einer IMDb-Bewertung von 7,6 auch damit rechnen können.
Der britische Regisseur Sean Ellis, vom dem mir schon "Cashback" wirklich gut gefallen hatte, hat hier einen Film auf den Philippinen gedreht.
Ausschließlich mit Filipinos besetzt und in Tagalog gedreht, was in der Hauptstadt Manila hauptsächlich gesprochen wird.
Die Geschichte beginnt eher als Drama um eine Familie, die vom Land in die Großstadt zieht, um dort ihr großes Glück zu suchen und wird dann in einer echt coolen Wendung in der zweiten Hälfte zu einem wirklich guten Thriller, der auch nochmal einige Haken schlagen kann, bis man dann im Finale eine derart geilen Showdown sieht, dass man sich vor Hollywood nicht zu verstecken braucht und bei dem es mich echt wundert, dass dieser Film so ein Nischendasein fristet.
Die überzeugenden Darsteller und besonders das authentisch wirkende Ambiente tragen ebenfalls nochmal viel dazu bei, dass das Ganze so gut funktioniert und einen so bleibenden Eindruck hinterlässt.

So, das war dann mein Thriller-Roundup von Geheimtipps, die es absolut wert sind, mal ausprobiert zu werden.
Viel Spaß beim Entdecken!

[Damien3]

Da werde als erstes bei Black Box zuschlagen!
Schade…dachte da ist Leave the world behind dabei.

[Detlef P.]

Schade…dachte da ist Leave the world behind dabei.

Nie von gehört!
Was soll das denn sein?