Sterben

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Detlef P.
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Sterben

Beitrag von Detlef P. »

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D, 2024
Regie: Matthias Glasner
Darsteller: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Ronald Zehrfeld, Robert Gwisdek, Anna Bederke, Saskia Rosendahl, Nico Holonics, Hans-Uwe Bauer

"Erst der Tod führt die auseinandergedriftete Familie Lunies wieder zusammen. Lissy Lunies (Corinna Harfouch) ist insgeheim erleichtert, dass ihr an Demenz erkrankter Mann endlich ins Heim kommt. Doch auch an der 70-Jährigen nagt der Zahn der Zeit. Denn Krebs, Diabetes und der Beginn einer Erblindung werfen auch ihren Lebensplänen Knüppel zwischen die Beine.

Lissys Sohn Tom Lunies (Lars Eidinger) ist zwar erst Anfang 40, aber trotzdem täglich von dem Thema Tod umgeben. Der Dirigent arbeitet nämlich an einer Komposition und Inszenierung des Stückes "Sterben", das bald mehr als nur ein Wort ist. Der musikalische Partner dieses Unterfangens ist sein suizidgefährdeter bester Kumpel Bernhard (Robert Gwisdek), der an Depressionen leidet, und Tom damit immer wieder an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert.

Toms Schwester Ellen (Lilith Stangenberg) wiederum beginnt eine Affäre mit einem verheirateten Zahnarzt, Sebastian (Ronald Zehrfeld), wobei beide nicht nur das Bett, sondern auch ihre Leidenschaft für den Alkohol teilen. Toms Ex-Freundin Liv (Anna Bederke) hingegen will, dass Tom Verantwortung ihr Kind übernimmt, auch wenn er nicht der leibliche Vater ist. Kann zwischen den Polen des unbedingten Lebens und des schmerzvollen Todes noch ein Wunder geschehen?" (www.moviepilot.de)

Ich war bereits im Vorfeld gespannt auf den Film, da er erstens nicht nur einen unfassbar guten Cast in sich vereinte, sondern vor allem, weil er auch von der internationalen Presse mit Lob überschüttet worden war, als er auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde.
Als er dann auch noch bei IMDb so eine grandiose Bewertung bekam (momentan eine 7,7), wusste ich, dass ich ihn im Kino sehen musste.
Dann gewann er ja auch noch den Drehbuchpreis auf der Berlinale und vier Preise bei den Lolas, wo unter anderem auch der Preis für den besten Film dabei war.

Es sah also ganz danach aus, als würde das der beste deutsche Film des Jahres werden.
Und ich bin sehr gespannt, ob er aus dem nationalen Kino heraus noch irgendwie übertroffen werden kann, aber das glaube ich fast nicht.
Denn es ist nicht weniger als ein unfassbar guter Film geworden.

Als erstes sei angemerkt, dass er tatsächlich verdammte drei(!) Stunden lang ist. Und zwar ziemlich genau drei Stunden.
Die Zeit geht aber derartig schnell rum, dass es wirklich ein Phänomen ist. Einen so kurzweiligen Film mit so einer langen Laufzeit habe ich selten erlebt.

Die Geschichte an sich ist ehrlich, wahrhaftig und eindringlich und es gibt Szenen, wie die zwischen Eidinger und Harfouch am Esstisch, die einerseits zwar emotional schmerzlich, zugleich von einem tiefschwarzen Humor durchtränkt sind und die sich dadurch ins Gedächtnis einbrennen.
Gegen Ende sind mir in einer Szene sogar (die ich hier keinesfalls spoilern will) fast die Tränen gekommen, weil sie mich so mitgerissen hat.

Dass der Film so unglaublich gelungen ist, liegt neben den präzise beobachteten Momenten auch an der nüchternen, aber im passenden Tempo präsentierten Inszenierung und natürlich am famosen Cast.
Ganz besonders Eidinger und Harfouch sind über jeden Zweifel erhaben, aber eigentlich ist es fast schon unfair, sie als Glanzlichter herauszustellen, denn absolut alle agieren hier fantastisch und man kauft ihnen jede einzelne Sekunde ab.
Ganz egal, wie echt, schmerzhaft oder absurd-komisch diese auch sein mögen.

Es würde mich sehr freuen, wenn dieser künstlerische Erfolg auch international zu einem (kleinen) kommerziellen Erfolg führen würde.
Zumindest wurde der Film schon in zig Länder rund um den Globus verkauft.
Jetzt heißt es abwarten... und für alle, die ihn noch nicht gesehen haben: Anschauen!


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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