Mama Roma und ihr größter Sohn
Moderator: Damien3
Mama Roma und ihr größter Sohn
Tagebucheintrag vom 22. Juni 2004:
Es ist lange Zeit vergangen, seit ich zum letzten Mal einen von Fellinis Filmen über den Bildschirm flimmern sah. Ein seltsames Gefühl, plötzlich wieder von so bunten und skurrilen Bildern entführt zu werden – entführt in die Welt des Federico Fellini und seinen Gesichtern. Ich muss wohl so ausgesehen haben wie der Vater der Familie, als er im Kino aufmerksam und gebannt auf die Leinwand blickte.
Stadtportraits hat die Filmgeschichte ja einige zu verzeichnen – man denke nur an Ruttmanns früher Hommage an Berlin. Aber ich wage zu schreiben, dass „Roma“ wohl das außergewöhnlichste Portrait darstellt, mit all seinen farbenfrohen Bildern, seiner grotesken Darstellung und seiner liebevollen Art Geschichte mit Alltäglichem zu verbinden. Ich will hier nur an jenen Tag erinnern, an dem Gaius Julius Caesar den Rubikon überschritt.
Sogar Fellini selbst ist ein Part dieser Geschichte. Der Erzähler sagt zu Beginn, dass es keine Person gibt, die von Anfang bis zum Ende vorkommt und auf den Handlungsverlauf somit keinen Einfluss übt. Aber ist es nicht Fellini selbst, der hier aus seinem Leben erzählt. Wir sehen seine Kindheit, Jugend und schließlich auch sein Alter, wenn er versucht das Spektakel Rom zu inszenieren.
Der Film ist, auch wenn er vielleicht dokumentarisch angelegt sein sollte, nie nüchtern. Fellinis Geist bestimmt die Bilder, die sich wie gewohnt in Gesichtern, großen Hinterteilen und noch größeren Brüsten über den Bildschirm bewegen.
So wird uns im Land der Kirche, des Faschismus und einer wunderbaren Geselligkeit, wo sich scheinbar jeder zu kennen vermag, eine kirchliche Modenschau, der Unterschied zwischen Luxus- und Standardbordell und sogar die Überschreitung des Rubikon gezeigt. Letzterer erfolgt zwar nicht von Caesar persönlich, aber dafür von einem würdigen Nachahmer.
Mir wurde bei dem Film wieder einmal deutlich, was Fellinis Filme für einen Platz einnehmen. Ich habe sonst nie derartige Filme gesehen. Wahrscheinlich irre ich mich, aber sein Stil ist einzigartig. Nie habe ich Filme gesehen, die man so eindeutig seinem geistigen Vater zuordnen kann wie die von Fellini.
Ähnliche Filme gibt es, aber sie alle kommen nicht an die Größe eines Federico Fellini heran. Was genau dieses Phänomen ausmacht kann ich nicht sagen – aber es muss eine besondere Zutat sein, die aus einer Groteske einen Fellini macht.
Es ist lange Zeit vergangen, seit ich zum letzten Mal einen von Fellinis Filmen über den Bildschirm flimmern sah. Ein seltsames Gefühl, plötzlich wieder von so bunten und skurrilen Bildern entführt zu werden – entführt in die Welt des Federico Fellini und seinen Gesichtern. Ich muss wohl so ausgesehen haben wie der Vater der Familie, als er im Kino aufmerksam und gebannt auf die Leinwand blickte.
Stadtportraits hat die Filmgeschichte ja einige zu verzeichnen – man denke nur an Ruttmanns früher Hommage an Berlin. Aber ich wage zu schreiben, dass „Roma“ wohl das außergewöhnlichste Portrait darstellt, mit all seinen farbenfrohen Bildern, seiner grotesken Darstellung und seiner liebevollen Art Geschichte mit Alltäglichem zu verbinden. Ich will hier nur an jenen Tag erinnern, an dem Gaius Julius Caesar den Rubikon überschritt.
Sogar Fellini selbst ist ein Part dieser Geschichte. Der Erzähler sagt zu Beginn, dass es keine Person gibt, die von Anfang bis zum Ende vorkommt und auf den Handlungsverlauf somit keinen Einfluss übt. Aber ist es nicht Fellini selbst, der hier aus seinem Leben erzählt. Wir sehen seine Kindheit, Jugend und schließlich auch sein Alter, wenn er versucht das Spektakel Rom zu inszenieren.
Der Film ist, auch wenn er vielleicht dokumentarisch angelegt sein sollte, nie nüchtern. Fellinis Geist bestimmt die Bilder, die sich wie gewohnt in Gesichtern, großen Hinterteilen und noch größeren Brüsten über den Bildschirm bewegen.
So wird uns im Land der Kirche, des Faschismus und einer wunderbaren Geselligkeit, wo sich scheinbar jeder zu kennen vermag, eine kirchliche Modenschau, der Unterschied zwischen Luxus- und Standardbordell und sogar die Überschreitung des Rubikon gezeigt. Letzterer erfolgt zwar nicht von Caesar persönlich, aber dafür von einem würdigen Nachahmer.
Mir wurde bei dem Film wieder einmal deutlich, was Fellinis Filme für einen Platz einnehmen. Ich habe sonst nie derartige Filme gesehen. Wahrscheinlich irre ich mich, aber sein Stil ist einzigartig. Nie habe ich Filme gesehen, die man so eindeutig seinem geistigen Vater zuordnen kann wie die von Fellini.
Ähnliche Filme gibt es, aber sie alle kommen nicht an die Größe eines Federico Fellini heran. Was genau dieses Phänomen ausmacht kann ich nicht sagen – aber es muss eine besondere Zutat sein, die aus einer Groteske einen Fellini macht.
Endlich habe auch ich "Fellinis Roma" sehen können. Es war der Fellini, den ich mit Abstand am liebsten sehen wollte nach dem was ich von seinen Filmen gehört hatte.
Ich habe mit diesem erst fünf Fellinis gesehen, kann aber sagen, dass ich "Roma" mit Abstand für seinen bisher besten Film halte.
Man bemerkt, dass Woody Allen ein Fellini-Fan ist. Ich wette, dass er Woody mit "Roma" zu seinem Film "Manhattan" inspiriert hat. Denn was für Fellini Rom bedeutet, ist für Woody New York.
Man sieht hier eindeutig Fellinis Rom, so wie er es sieht. Deswegen ist der Titel "Fellinis Roma" auch so ausgezeichnet gewählt. Dies ist seine Stadt und er zeigt sie uns von seiner (subjektiv betrachtet) schönsten Seite.
Besonders lustig wird es, als Fellini höchstpersönlich in Erscheinung tritt und uns erklärt wie und worüber er seinen Film macht.
Oder die Leute, die wollen, dass ihre Version von Rom gezeigt wird.
Ich habe mit diesem erst fünf Fellinis gesehen, kann aber sagen, dass ich "Roma" mit Abstand für seinen bisher besten Film halte.
Man bemerkt, dass Woody Allen ein Fellini-Fan ist. Ich wette, dass er Woody mit "Roma" zu seinem Film "Manhattan" inspiriert hat. Denn was für Fellini Rom bedeutet, ist für Woody New York.
Man sieht hier eindeutig Fellinis Rom, so wie er es sieht. Deswegen ist der Titel "Fellinis Roma" auch so ausgezeichnet gewählt. Dies ist seine Stadt und er zeigt sie uns von seiner (subjektiv betrachtet) schönsten Seite.
Besonders lustig wird es, als Fellini höchstpersönlich in Erscheinung tritt und uns erklärt wie und worüber er seinen Film macht.
Oder die Leute, die wollen, dass ihre Version von Rom gezeigt wird.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
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Woody ist sowieso ein alter Gauner. Der klaut doch überall. Am liebsten aber immer noch bei Bergman. Bestimmt hätte er ihnen die Frauen auch ausgespannt, wenn er schon vor dem Kameramann nicht halt macht.
Trotz allem, Roma ist in keinem Fall der beste Fellini-Film. Roma ist geil, ist genial, ist ein Traum - aber sicher nicht der beste! ;-)
Trotz allem, Roma ist in keinem Fall der beste Fellini-Film. Roma ist geil, ist genial, ist ein Traum - aber sicher nicht der beste! ;-)
Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
[René Clair]
[René Clair]
Das ist er auch nicht, zumindest nicht mehr
Ich kann ja leider nur über die Filme von ihm schreiben, die ich kenne.
"Roma" war damals der beste, den ich von ihm kannte. Mittlerweile ist es mit Abstand "8½"
Ich kann ja leider nur über die Filme von ihm schreiben, die ich kenne.
"Roma" war damals der beste, den ich von ihm kannte. Mittlerweile ist es mit Abstand "8½"
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
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Ich kenne auch erst sechs Stück.
"La Strada" fand ich ganz gut, aber bei weitem nicht so gut wie "Roma", "Amacord" oder geschweige denn "8½" .
"La Dolce Vita" und vor allem "Satyricon" fand ich scheiße.
"La Strada" fand ich ganz gut, aber bei weitem nicht so gut wie "Roma", "Amacord" oder geschweige denn "8½" .
"La Dolce Vita" und vor allem "Satyricon" fand ich scheiße.
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"Satyricon" war genial... aber nicht ganz so genial wie sein "Casanova"... mein persönlicher Lieblings-Fellini... "8 1/2" käme direkt dahinter... "La strada" und "Amarcord" fand ich auch grandios... "La dolce vita" empfand ich vielleicht auch als seinen schwächsten... aber dennoch sehr sehenswert... "Roma" kenn ich leider noch nicht... habe ich auch leider nur eine schlechte Videoaufnahme von meinen Eltern von... und bisher hab ich mich noch nicht dazu durchgerungen mir sie anzuschauen...