Detlefs Mein Leben ohne mich

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Moderator: Damien3

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Detlef P.
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Registriert: Mo 11. Okt 2004, 10:37
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Detlefs Mein Leben ohne mich

Beitrag von Detlef P. »

Ich hatte schon viel von diesem Film gehört und schon oft überlegt ihn mir anzusehen.
Dann las ich zufällig, dass Sarah Polley die Hauptrolle spielt. Ich kannte sie vorher nur aus der zweiten Staffel der Fernsehserie "24", wo sie eine echt fiese Person gespielt hat. Ich habe sie so abgrundtief gehasst für alles was sie tat. Dann dachte ich mir plötzlich "Wow, was für eine Wahnsinnsschauspielerin. Wenn ich sie so dermaßen hasste für diese Rolle, die sie spielte, dann muss sie ein riesengroßes Talent haben."
Innerhalb einer Woche sah ich mir diesen Film an.

Und ich sage nur zwei Worte: SARAH POLLEY

Der Film steht und fällt mit ihrer Darstellung der jungen, 23-jährigen Frau, die, verheiratet und mit zwei kleinen Töchtern in einem Wohnwagen im Garten ihrer Mutter wohnt und nachts als Putzhilfe in einem Großraumbüro arbeitet.
Sie hatte nie Zeit langsam erwachsen zu werden. Mit 17 Jahren von ihrem ersten Freund geschwängert, lebt sie seit nunmehr sechs Jahren Tag aus, Tag ein das selbe Leben, hat aber nie wirklich gelebt.
Eines Tages bricht diese Frau zusammen und erfährt kurz darauf im Krankenhaus, dass sie auf Grund einer Gebärmutterkrebserkrankung nur noch wenige Monate zu leben hat.
Sie führt ihr Leben nach außen wie gewohnt weiter, erstellt aber heimlich eine Liste mit Dingen, die sie vor ihrem Ableben noch erledigen will.
Es ist so anrührend, wenn sie spät abends im Auto die Geburtstagsgrüße für ihre Töchter bis zum 18ten Geburtstag auf Band spricht.
Es ist herrlich, wenn die jenen Mann kennenlernt, der, während sie schläft, im Waschsalon auf ihre Wäsche aufpasst und es ist stark, wenn sie, auf der Suche nach einer neuen Frau für ihren Mann, die neue Nachbarin ins Auge fasst.
Aber ihr Schicksal bleibt ihr Geheimnis. Selbst als sie sich auf der Arbeit immer öfter erbrechen muss erfährt bis zu ihrem Tod niemand etwas von ihrer Krankheit.

Diese Frau starb still, leise und in Würde und Sarah Polley hauchte ihr das Leben ein, das sie nie haben sollte.
Seit diesem Film vergöttere ich diese großartige Schauspielerin :huld:
Ohne sie hätte der Film wohl kaum so eine intensive Wirkung auf mich gehabt wie er es hatte.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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