Damiens Terminator 3

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Moderator: Damien3

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Damien3
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Damiens Terminator 3

Beitrag von Damien3 »

Terminator 3


12 Jahre sind eine lange Zeit.
Vieles verändert sich, Familien entstehen, Karrieren entwickeln sich, Menschen werden reifer.
Als 18 jähriger sah ich einen Film der die Kinowelt auf den Kopf stellte, eine gigantische Vision eines Genies die die Kinoleinwand nahezu zum bersten brachte:
Terminator 2: Judgement Day
Schon die Vorboten waren ausnahmslos gelungen.
Die Werbetrailer in dem eine T 100 Maschine alias Arnold Schwarzenegger aus Einzelteilen zusammengeschraubt wurde, und ein Musikvideo der damals angesagtesten Rockband der Welt: Guns and Roses.
Ich weiß noch genau das ich damals in die erste Vorstellung dieses Filmes „rannte“
Ich kam heraus und war völlig sprachlos, sotwas hatte sich noch nie vor meinen Augen abgespielt. Ich war der Überzeugung das dies der Höhepunkt der Action war, und das gesehene für die nächsten 20 Jahre unerreichbar bliebe.
War ich damals noch empfänglicher für Superlativen ?
Bin ich tatsächlich geblendet worden von der vor über einem Jahrzehnt angelaufenen Werbekampagne?
Es stimmte einfach alles!
Die Musik, die Story, die Schauspieler...alles....
Wir schreiben jetzt das Jahr 2003, wir haben die Matrix verstanden(oder nicht?), wir haben Yoda endlich richtig kämpfen ERlebt und das Armageddon ÜBERlebt.
Doch vor ca 2 Jahren blieb mir fast das Herz stehen als ich lies : Terminator 3 :Rise of the machines ab Sommer 2003 im Kino!
Unglaublich, eine Bastion im Sumpf der Computergenerierten Kunsthelden soll wieder zum leben erweckt werden?
Schwarzenegger hatte schon zugesagt, Nick Stahl eine aufstrebender Jungschauspieler auch und dann noch Claire Daines, eine Schauspielerin die man eher aus anspruchsvolleren aber schauspielerisch hoch ambitionierten Rollen kennt.
Was sollte da schief gehen ?
Ach ja, James Cameron, Schöpfer der ersten beiden Filme und einer der erfolgreichsten Filmemacher der Welt, hatte abgesagt! Schock!
Aber... als Ersatz gewann man Jonathan Mostow!
Einer meiner persönlichen Lieblingsregisseure, der mit „Breakdown“ einen Klassiker des Entführungsthrillers hinlegte und mit U571 einen unglaublich klausstrophobischen Film ablieferte der über weite Strecken den Vergleich mit unserer U 96 nicht scheuen brauchte
Wie gesagt, was konnte schon schief gehen ?


Der Tag der Premiere, der 31. Juli 2003.
Ich habe mir einen freien Tag genommen rutsche nur nervös hin und her und freue mich auf das was wohl kommen mag. Ich erwarte eine neue Sensation! Wird es mich vom Hocker reißen wie 12 Jahre zuvor ?Wird Arnie tatsächlich so gut trainiert sein wie zuvor?

Die Antworten kommen von 20.20 bis 21.55, hm, kurz und schmerzlos.
Ich werde mit vielen Fragen und einem flauen Gefühl im Magen zurückgelassen, das nicht zu vergleichen ist mit den Begeisterungsstürmen die man Jahre zuvor gehört hatte nachdem das Licht anging.
Vorgeschichte: John Connor als von ein von der Gesellschaft ausgeschlossener Nomade, wird erneut von 2 Terminatoren aus der Zukunft besucht. Der eine ist (wie originell) jetzt in weibliche Rundungen gestanzt und der andere sieht aus wie immer.
Dieser Film kostete 170! Million US- Dollars und hat als erste Überraschung in der ersten Stunde zu bieten das ein weiblicher Terminator die böse spielt? Komisch...
Alles in der ersten Stunde ist völlig identisch mit dem 2. Teil der Saga, beide Terminatoren kommen nackt auf die Erde und suchen sich von unschuldigen Passanten ihre Kleidung (die böööse Terminatrix bringt dabei natürlich die Passantin um).
Und Arnold spaziert nackt in einen Mens-Strip Club in dem gerade eine Girlsnight läuft und tappst umgeben von lauthals schreienden Damen auf die Bühne um sich seine Ledercombo von einem der Stripper unter den Nagel zu reißen!!
Der Terminator im Tuntendress? Wie originell......
Auftritt Claire Daines, sie ist Tierartzassistentin und wird nachts zur Tierklinik gerufen. Dort stellt sie Junkie John Connor der Hundemedizin einwirft, bevor es zum ersten Kontakt der beiden Terminatoren kommt. Nett gemacht, das Handgemenge ist aber nichts als eine UptoDate Version des ersten Kampfes der beiden Maschinen in Terminator 2 im Flur der Spielhalle.
Tja, eigentlich ist an diesem Film kaum noch was zu retten für mich. Es ist vorbei, die Seifenblase ist geplatzt. Wie soll man in einem Film der 109 Minuten läuft nach 55 Minuten schlechten Minuten noch etwas retten?
Arnie spielt eigentlich gut wie immer, ihm werden leider nach gigantischen Explosionen zu viele gar nicht witzige Sprüche in den Mund gelegt. Manchmal habe ich das Gefühl das die einzige Innovation die der Film zu bieten hat ist , das er witziger daherkommen will als die ersten beiden, aber das ging nun mal voll in die Hose!
Claire Daines und Nick Stahl liefern eine solide Leistung ab sie spielen ihre Charaktere mit gewohnter Qualität. Doch warum ist ihre Geschichte so vorhersehbar wie der ganze Film ? Kann man heutzutage mit 170 Millionen Dollar keine vernunftige Geschichte mehr basteln?
Hat man tatsächlich gedacht man könne eine schlechte Geschichte mit (zugegeben) tollen Showwerten und Special Effects aufwerten und Unoriginalität mit Waffengewalt und Autocrashes einfach niederwalzen? Ich verstehe einfach nicht wie ein Herr Mostow nach solch ausgeklügelten Drehbüchern wie sein Debüt „Breakdown“ sich solch einen Patzer leisten konnte. Ich hoffe dieser Film ist keine Initialzündung für einen Trend der sich schon lange in Hollywood abzeichnet: Lassen wir es krachen und der Zuschauer vergisst die Story!
Nicht mit mir meine Herren , nicht mit mir


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
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Detlef P.
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Re: Damiens Terminator 3

Beitrag von Detlef P. »

Damien3 hat geschrieben:

12 Jahre sind eine lange Zeit.
Vieles verändert sich, Familien entstehen, Karrieren entwickeln sich, Menschen werden reifer.

Ich hab´gerade diesen Anfang gelesen und mich kaputtgelacht.
Echt schade, dass du keine Kolumnen mehr schreibst.
Auf so einen geilen Anfang muss man erst mal kommen!!!
Dafür liebe ich dich, mein Freund!

O.k., nun zu der Kritik:

Ich habe mir den Film damals nicht angesehen, da ich mir bereits dachte, dass er eher schlecht werden würde, was mir bisher fast alle Leute, die ihn gesehen haben, bestätigten.

Terminator 1+2 kenne ich natürlich und finde auch beide, besonders den ersten (!) ziemlich gut.
Und allein der Trailer des dritten hat mich abgeschreckt ihn nicht zu sehen.
Obwohl ich sagen muss, dass ich ihn mir gerne mal ansehen würde, um über die (unfreiwillig) komischen Szenen zu lachen.

Damien3 hat geschrieben:

Hat man tatsächlich gedacht man könne eine schlechte Geschichte mit (zugegeben) tollen Showwerten und Special Effects aufwerten und Unoriginalität mit Waffengewalt und Autocrashes einfach niederwalzen? Ich verstehe einfach nicht wie ein Herr Mostow nach solch ausgeklügelten Drehbüchern wie sein Debüt „Breakdown“ sich solch einen Patzer leisten konnte. Ich hoffe dieser Film ist keine Initialzündung für einen Trend der sich schon lange in Hollywood abzeichnet: Lassen wir es krachen und der Zuschauer vergisst die Story!

Das ist mittlerweile leider Gang und Gebe in Hollywood.
Glaube mir, wenn die mehr Filme wie z.B. "Spider-man" hinbekommen würden, würde ich mit Freuden auch des öfteren Hollywood-Filme gucken.
Leider sieht es im Moment so aus, als wäre keine Besserung in Sicht.
So bleibt einem nur das gute alte Independent- oder das ausländische bzw. mit unter auch deutsche Kino.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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