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Volands Sie weidete Pferde auf Beton

Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 19:29
von Voland
Ich hoffe man verzeiht mir, dass ich das hier jetzt nur mal so schnell reinschreibe - ohne es ordentlich vorzubereiten. Aber ich habe Lust, nur keine Zeit.

Die Filmerlebnisse in den letzten Tagen und Wochen waren einfach beeindruckend. Eine Schande, nicht mehr darüber zu schreiben und nachzudenken. Aber die derzeitige Situation erlaubt es mir leider nicht. Dabei sollte für Filme doch immer Zeit sein.

"Sie weidete Pferde" auf Beton - ein Film aus Tschechien. Und das sieht man auf den ersten Blick! Wie so viele Filme jener Region wirkt auch hier noch alles sehr traditionsbewusst, sehr verbunden mit dem Alltag und der Arbeit. Die Tschechen sind ein herrliches Volk. Ihre Geschichten, sei es auf Papier oder Zelluloid sind so entwaffnend tragikomisch. Ich komme einfach nicht davon los.

So war auch dieser Film ein wundervolles Erlebnis. Und gerade hier wird die Tradition mehr denn je ins Rampenlicht gerückt. Wobei hier der Begriff Rampenlicht vollkommen gegen den eigentlichen Charakter arbeitet. Was die Dogma-Filmer bei weitem nicht schaffen ist hier schon erledigt. Die Tschechen machen Filme wie sie realistischer nicht sein können. Entgegen allen neorealistischen Anwandlungen verschiedener Staaten wird hier der wahre Alltag gefilmt. Und genau so ein Film ist "Sie weidete Pferde auf Beton".

Der Titel würde wohl in der heutigen Zeit "Mission Impossible" lauten - aber hier hat man sich einer Redewendung bedient. Und der Titel ist Programm. Die selbst ausgestoßene Mutter will ihre Tochter vor dem gleichen Schicksal bewahren. Doch wann schaffen es Eltern wirklich ihre Kinder vor Unheil zu bewahren?

So also beginnt der lange Weg der Selbsterkenntnis. Gesäumt von wunderschönen Bildern - die den eigentlichen Grundstock des Films bilden. Hier zählen die Charaktere und wie sie gezeigt werden. Bilder sind hier das Synonym des gesamten. Anders lässt sich das nicht bezeichnen - denn es ist mehr als andere Filme. Hier sind die Bestandteile des Films stärker verknüpft als in anderen Filmen. Ja, sie lösen sich beinahe auf, was wiederum zum Begriff "Leben" führt. Das Leben ist es, das hier gezeigt wird.

Sehr empfehlenswert - aber wird wohl eine Rarität bleiben. Wie so viele Filme wird auch dieser wieder in Vergessenheit geraten.

Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 20:13
von Damien3
Also ich beneide dich um deine "Möglichkeiten" an sehr sehr unbekannte Filme heranzukommen.
Liegt es daran das die Östereicher mehr mit den Tschechen verbunden sind?
Ich kann mir das nicht erklären. Diese Filme laufen weder im Fernsehen oder auf Video oder irre ich mich?

Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 20:21
von Voland
Du scheinst Dich wohl nicht mehr daran zu erinnern, dass wir ein ähnliches Gespräch schon mal hatten und ich Dir diesen Film empfohlen habe - da er kurz darauf im TV lief. Du hast meines Wissens auch gesagt, dass Du ihn ansehen wirst.

Alle Filme die ich beschreibe kommen im TV. Und ja, Österreich ist mit "Böhmen" (die Österreicher können sich nicht an Tschechien gewöhnen) eng verbunden. Vor allem in der Vergangenheit. Doch das hat nichts zu bedeuten.

EDIT:
Pardon, ich habe mich geirrt. Du hast nicht gesagt, Du würdest den Film gucken. In der Antwort vorher hast Du vorgeschlagen Dich beim nächsten Tarkowskij zu erinnern. Aber ich habe den Film empfohlen, das stimmt schon.

Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 20:28
von Damien3
Hm, ich müßte mal wieder eine Fernsehzeitung kaufen :lol:

Es wird aber auch GAR nichts irgendwie publik gemacht bei uns..

Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 20:34
von Voland
Ich empfehle die TV-Spielfilm. Da hat man alle Filme drin. Ist auch nicht sonderlich teuer. Und so Filme wie "Sie weidete Pferde auf Beton" war sogar groß angeschrieben.

Verfasst: Do 25. Aug 2005, 13:30
von Detlef P.
Der Film kam dieses Jahr schon mindestens dreimal!!!
Habe ihn mir aber nie angesehen, so richtig beeindruckend hörte sich das nie an.
Aber wenn du sagst, dass dir der sehr gefallen hat wird sich das bald ändern.

P.S.: Kennst du den Film "Wir müssen zusammenhalten"?
Den habe ich damals leider verpasst.

Verfasst: Do 25. Aug 2005, 13:49
von Voland
Den habe auch ich scheinbar verpasst. Wusste auch nicht, dass der Film schon so oft lief. Seltsam. Muss ich wohl verschlafen haben.