Volands Good Morning Babylon

[Voland]

Ein Film von Brüdern über Brüder - und beide im Kunstgeschäft. Und dann noch dazu über das angehende Babylon des 20. Jahrhunderts: Hollywood, Kalifornien.

Eine schöne Erzählung ist dieser Film auf jeden Fall. Mir fehlen beinahe die Worte. So sehr wollte ich darüber schreiben, ich musste einfach schreiben. Doch als ich den Füller zur Hand nahm brachte ich nichts auf das Papier.

Ich mag Filme, die Bezüge zur Realität herstellen. Und das müssen nicht immer historische Sandalenschinken sein. Ganz im Gegenteil - ich mag auch die kleinen Filme mit Realitätsbezug. Wie zum Beispiel den hier. Ober er tatsächlich vollkommen wahr ist, sei dahingestellt. Hier herrscht schließlich noch künstlerische Freiheit im Film.

Nie zuvor habe ich von dem Film gehört, doch weshalb? Das hat er nicht verdient. Eine Erzählung zu Zeiten des großen D.W. Griffith, der jedoch von dessen Bühnenbildnern bzw. Set-Architekten handelt. Ein richtig italienisches Epos über die Filmgeschichte. Und dennoch kein historischer Film. Sondern ein Familiendrama über Liebe, Krieg, Vaterland, Leidenschaften, Kunst und Kultur. Wunderschön.

Auch lässt der Film eine eigenartige Interpretation zu. Der vermeintlich Tote erzählt im Film. Ist das Ende nun doch nicht so gewesen, wie man vermutet? Schließlich wird der Zuseher mit seinem Schluss allein gelassen - der Film endet recht plötzlich ohne große Erklärungen.

Ein bemerkenswerter Film aus einem bemerkenswerten Filmland. Ich bin immer wieder erfreut, dass auch aus unbekannter Feder derart schöne Geschichten und Filme entstammen können. Die Regionen tun dann den Rest, weisen den Weg zum Filmcharakter - zumindest in den meisten Fällen.