Ist "Red Eye" eventuell "Verflucht"?

Hier kann man eigene Filmkritiken vorstellen, bzw. die Kritiken anderer User kritisieren.

Moderator: Damien3

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Damien3
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Ist "Red Eye" eventuell "Verflucht"?

Beitrag von Damien3 »

Red Eye vs Verflucht

Wes Craven ist nicht zu fassen.
Ich habe gestern ein Double Feature seiner beiden neuen 2005 Filme gemacht.
Es ist kaum zu glauben das beide Filme vom gleichen Regisseur sind.
Der eine ist der schlechteste Werwolffilm aller Zeiten und verdient eigentlich alle Himbeeren die es je gab, während der andere ein ganz feiner eleganter Thriller ist, der mit einfachsten Mitteln weiß zu fesseln.
Zuerst die schlechten Nachrichten: DIE GRÖßTE GURKE 2005 IST DEFINITIV "Verflucht".
Ich hätt eja gedacht das XXX Next Level nicht zu toppen ist, aber Wes hat es geschafft. Er hat den ultimativen Horrorfilm gedreht.Der ist so schlimm das einem die Fußnägel hochkommen und man jede Sekunde sagen will...hey komm mach aus. Doch wie man als mensch nunmal so ist denkt man sich: ach komm mal sehen was er noch so vergeigt.....
Die Schauspieler wie Christina Ricci, Joshua Jackson und Shannon Elisabeth sind eine reine Tortur!
Leider sieht man nihtmal als Wiedergutmachung die Titten von Shannon...oh ja, man ist so genervt das man auf das Niveau kommt...
Die Story ist so abgehalftert und vorhersehbar wie nie. Es ist als lese man das Telefonbuch und sich fragt hm, was kommt nach A....eventuell B?
Man WEIß was kommt und man denkt die ganze Zeit warum so viele Millionen in so ein Projekt laufen das so SCHEIßE ist.
Die Effekte sind unter aller Sau, einige Verwandlungen sind so daneben das man im nachhinein einen Effekt Oscar an "American werewolf in Paris" geben könnte.
Kevin Williamson hats geschrieben!
Hä?
Kevin "Scr**m" Williamson????Jawohl!
Der Typ hat sich damit für immer begraben. Zuerst als Wunderkind des "neuen" Horrors gepriesen (auch von mir) beweißt er hier das man mit einer guten Idee zwar viel Geld machen kann, es dann aber sein lassen sollte.
In diesem Film gibt es keine Atmosphäre sondern nur ÄRGER!

Kommen wir zum zweiten Film.
Ein sehr feiner perfekt inszenierter kleiner dreckiger Alptraum.
Das beste was Wes Craven seit guten alten "Scxxam" oder "Nixxmare" Tagen gemacht hat.
Man muß sich vorstellen das er es schafft wie seiner Zeit Hitchcock in "Rettungsboot" fast 2/3 des Filmes auf einer Sitzbank im Flugzeug spannungsvoll zu filmen.
Sobald die beiden Akteure Rachel Mcadams und Cillian Murphy platz genommen haben, beweißt Craven sein großes Können.
Er benutzt fast ausschließlich Großaufnahmen die wirklich außergewöhnliche Einblicke in die jeweiligen Augenpartien der Darsteller zulassen. Der Spruch "wenn Blicke töten könnten" könnte aus diesem Film entstanden sein.
Mal ehrlich, ich hatte die schlimmsten Befürchtungen als ich die Staory und andere Reviews las....was sollte nach Verflucht schon kommen? Und dann auch noch eine Stunde Film auf einem Platz auf engsten Raum und nur 2 Sprechrollen???
Ein Film der es schafft sehr morbide und abgrundtief böse Spannung zu erzeugen. Der Film wird nur durch das beherzte Spiel der Hauptdarsteller getragen. Glücklicherweise verzichtete Craven auf Fernsehfuzzis und nahm wirklich aufstrebende Jung-Kino-Darsteller.
Es gibt Sequenzen im Film die einfach perfekt sind.
Er fängt an mit Rachel Mcadams, die als Hotelchefin eingeführt wird.
Sie sitzt im Taxi auf dem Weg zurück zu Ihrer Heimatstadt Miami.
Mcadams kommt sehr tough und aufgeklärt rüber, als kühle Geschäftsfrau eben. Sie ist unheimlich dynamisch und unheimlich voller Energie. Man fragt sich woher hat sie das?
Dann steht sie auf der Gangway schnappt sich ihren Koffer, und da klingelt ihr Handy. Ihr Vater ist dran, und spätestens dann weiß man woher sie die Power hat....
Sie rennt also mit ihrem vollgepackten Koffern die Gangway runter, während sie telefoniert mit ihrem Vater. Der Schnitt und die Aufnahmetechnik von Craven zeigt gleichzeitig wie Ihr Vater hektisch und mindestens genauso schnell während des Telefonates die Wohnung rauf und runter rennt. Einfacher kann man Ddie Gemeinsamkeitenzwischen Vater und Tochter nicht darstellen (und genialer auch nicht) aber man muß das sehen....
Zumal es sehr wichtig ist, das gezeigt wird wieviel Energie in dem Mädchen steckt...für den nervenaufreibenden Schluß. Indem sich Craven tatsächlich selbst schon zitiert, den manches kommt einem vor wie bei Scr**m, wenn die Protagonistin mit einem Hockeyschläger bewaffnet für einem Duschvorhang steht und man nicht mweiß was sich dahinter verbirgt. Das ist wirklich komisch, hier sprengt Craven seine eigenen Gesetze. Es ist ein Thriller, kein Horrorfilm, es ist ein feines Hirngespinnst eines Autors, der sich nicht auf "physische" Gewalt konzentriert hat, sondern auf die "seelische Grausamkeit".
Doch nun steht die Hauptdarstellerin in Ihrer eigenen Wohnung vor dem Duschvorhang und man denkt ...ach jetzt kommt der Rückfall....Pustekuchen...seht ihn euch an......
Zuletzt geändert von Damien3 am Fr 3. Feb 2006, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Also Kevin Williamson und Craven muss ich für "Verflucht" ein wenig in Schutz nehmen. Das Studio(!) hat nämlich 80% des Films neu drehen lassen, worauf gerade Kevin Williamson aber auch Craven keinen sonderlich großen Einfluss hatten.

"Red Eye" soll angeblich besser sein als "Flightplan" (das will ich auch hoffen!). Werde ihn mir bei Gelegenheit vielleicht mal ansehen.

Ach ja, und noch was:
Wann lernst du endlich, dass es einige Filme gibt die indiziert sind und hier nicht genannt werden dürfen.
Und zur Strafe darfst DU jetzt deinen Text editieren. Ich verschwende nicht nochmal meine Zeit mit sowas.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Sarah-chan
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Beitrag von Sarah-chan »

Der Film REd eye besticht nicht nur durch seine Aufnahmen und Perspektiven, sondern auch vorallem durch die geniale Schauspielerische Leistung der Hauptcharactere. Cillian Murphy passt super in die Rolle und spielt sie absolut überzeugend. Der Film ist zwar kurz und Kompakt aber gerade das gehört zur (An)Spannung in diesem Film.
Einzige Kritik: Ich finde das Plakat zum Film nicht passend für einen Thriller.
Es ist zu Horrormäßig.
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Also "Red Eye" ist mit Sicherheit nicht verflucht.
Dieser Film ist mindestens zehnmal besser als dieser affige "Flightplan"-Mist mit Jodie Foster.
Was ich ganz besonders hervorheben muss sind die absolut außergewöhnlichen Schauspielerleistungen für so eine Art von Film.
Heutzutage wird in solchen Filmen nicht mehr wirklich mit der Dramatik gespielt, man kauft den Schauspielern ihre Situation nicht ab.
Cary Elwes in "Saw" zum Beispiel bleibt doch relativ locker, als er in Gefangenschaft mit einem hibbeligen Spinner und einer Leiche erfährt, dass seine Familie in ein paar Stunden sterben soll - dicke Minuspunkte.
Bei "Red Eye" darf die super talentierte Rachel McAdams erstmal richtig schön leiden bevor sie zum Gegenschlag ausholt. Und sie leidet gut :lol:
Auch Cillian Murphy kauft man seine Rolle sofort ab. Beide Rollen, da er ja quasi eine doppelte Rolle spielt.
Da der Film größtenteils in einem Flugzeug spielt, aber auch actionreichere Sequenzen zu bieten hat, ist er im Grunde eine Mischung aus Independent und Mainstream, und das sehr gelungen.
Einzig und allein das Ende hat bei mir für Grinsen gesorgt, indem sie

(SPOILER)zehn Minuten durch ihr Haus hampelt und ihn mit Hockeyschläger, Stuhl und Feuerlöscher verprügelt. Eine Art unfreiwillige Hommage an "Kevin allein zu Haus" :mrgreen: (SPOILERENDE)

Aber abgesehen davon wirklich gut!


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Heyyyyyy
Ich hatte nicht gedacht das mir einer zustimmt...
Was hälst du denn von meinen Äußerungen vom Anfang?? Und die Vergleiche mit Hitch , denn ich finde die hat er hier redlich verdient der alte Mann...


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Beitrag von Detlef P. »

Ja, ich muss dem zustimmen!
Der Film hat in seinen besten Momenten tatsächlich etwas von Hitchcock. Das Ende trifft jedoch leider nicht darauf zu, wobei ich schon schlimmere Filmenden gesehen habe.
Außerdem stimme ich dir zu, dass Craven, neben seinen Horrorklassikern wohl keinen so guten Film gemacht hat, wobei ich längst nicht alle kenne.


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Beitrag von Damien3 »

Der Schluß ist bestimmt neu gemacht nach Tetspublikum oder so...leider hat Craven keinen Final Cut!


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Beitrag von Detlef P. »

Das würde einiges erklären....


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Beitrag von Detlef P. »

Ich habe es gestern endlich geschafft mir auch mal "Verflucht" anzusehen.
Ich muss zugeben, dass der Film wirklich kurzweilig ist und dass ich es toll fand so viele bekannte Gesichter zu sehen.

Der Film ist, ohne Frage, schlecht. Allerdings fand ich ihn auch nicht richtig schlecht. Also nicht in dem Maße wie Du ihn schlecht fandest.
Ich war nie genervt von dem Film, sondern fühlte mich unterhalten. Auch wenn die Geschichte null Originalität, null Spannung und auch so ziemlich keine Überraschungen bietet.
Der Film endet ja noch nicht mal mit so einem typischen "Es ist noch nicht vorbei"-Moment, wie die meisten Horrorstreifen.
Und von den "Effekten" wollen wir gar nicht erst reden. Du kaufst den Ischen im Film niemals ab, dass sie Angst vor schlechten CGI-Effekten haben. Das ist das Problem.
Naja, also zum einmal gucken und sich nett berieseln lassen ist er, meiner Meinung nach, schon geeignet. Allerdings möchte ich den Film auch nie wieder sehen.

So nach dem Motto: "Ich sag Dir nicht auf Wiedersehen, sondern ich will Dich nie im Leben wieder sehen..." :wink:


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Beitrag von Damien3 »

Um nochmal auf Red Eye zurüczukommen...Rachel Mcadams ist eine absolute Traumfrau!
Allein ihr neuer Film "Frau des Zeitreisenden" ist anbetungswürdig!!!
Ich fand den Hammerklasse!
Kommt auch noch eine richtige Review...


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Beitrag von Detlef P. »

Da muss ich Dir zustimmen. Die ist wirklich überall einfach nur großartig.
Auch in bekloppten Komödien wie "Die Hochzeits-Crasher" oder in "Girls Club" (der übrigens unheimlich gut ist) war sie einfach nur anbetungswürdig. :huld:


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