*29.09.1970, Kopenhagen
Wikipedia hat geschrieben:
"Der Sohn der dänischen Kamerafrau Vibeke Winding und des Filmregisseurs und Cutters Anders Refn wuchs ab dem achten Lebensjahr in den USA auf. Nach seinem Schulabschluss, den er in Dänemark machte, besuchte er in New York die American Academy of Dramatic Arts. Er beendete die dortige Ausbildung aber nicht.
Im Jahr 1996 gab Winding Refn mit dem Film Pusher sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor. Die Hauptrollen übernahmen Kim Bodnia und der damals relativ unbekannte Mads Mikkelsen, für den es die erste Hauptrolle war. Drei Jahre später wurde Winding Refn mit seinem zweiten Film Bleeder erstmals auch als Produzent tätig. Bodnia und Mikkelsen waren auch hier dabei.
2003 drehte Winding Refn mit Fear X seinen ersten englischsprachigen Film. Der Film bedeutete auf Grund seines Misserfolges den finanziellen Ruin des Regisseurs.
In der Folge war er 2004 nach eigener Aussage gezwungen, Pusher II und Pusher 3 innerhalb eines Jahres zu drehen.
Pusher II, die Fortsetzung seines erfolgreichen Debüts, wurde für die wichtigsten dänischen Filmpreise Bodil und Robert nominiert. Im Jahr 2005 folgte mit Pusher 3 den Abschluss der Trilogie, 2007 entstand mit Marple: Nemesis ein Fernsehfilm, der in Großbritannien produziert wurde.
2008 widmete Nicolas Winding Refn dem britischen Schwerverbrecher und späteren Outsider Artist Charlie Bronson den Film Bronson. Dieser Film war die erste Zusammenarbeit mit dem Filmeditor Matthew Newman. Diese Verbindung hält bis heute an (Stand Juli 2019). 2010 folgte das wieder mit Mads Mikkelsen besetzte Wikinger-Epos Walhalla Rising. Für den amerikanischen Thriller Drive (2011), in dem Ryan Gosling einen namenlosen Hollywood-Stuntman und Gelegenheitsfluchtwagenfahrer bei Überfällen mimt, gewann Winding Refn den Regiepreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.
Dieser Film bildet die Ausnahme in Winding Refns bisherigem Schaffen, da das Drehbuch nicht von ihm stammt.
2012 drehte er in Bangkok den Thriller Only God Forgives. Der Film war 2013 für die Goldene Palme bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes nominiert.
Eine dritte Nominierung für den Hauptpreis von Cannes errang er 2016 beim 66. Filmfestival für The Neon Demon. 2017 wurde publik, dass der Regisseur eine zehnteilige Krimiserie mit dem Titel Too Old to Die Young über die kriminelle Unterwelt von Los Angeles für Amazon drehen werde. Die Serie, die Refn gemeinsam mit dem Comicautor und -zeichner Ed Brubaker schrieb, wurde am 14. Juni 2019 auf dem Streaming-Portal Prime Video veröffentlicht.
Am 27. Juli 2019 wurde bekannt, dass die Serie nach nur einer Staffel eingestellt wird."
Quelle
Filmografie:
1996: Pusher
1999: Bleeder
2003: Fear X
2004: Pusher II
2005: Pusher 3
2008: Bronson
2009: Valhalla Rising
2011: Drive
2013: Only God Forgives
2016: The Neon Demon
2019: Too Old To Die Young (TV-Serie, 10 Folgen)
Lange Zeit kannte ich nur "Bronson" und "Drive" von diesem Regisseur. Und auch wenn ich damals schon sehr beeindruckt war und heute immer noch der Meinung bin, dass "Drive" der beste Film der letzten 10 Jahre ist, bin ich irgendwie nie auf die Idee gekommen, mir irgendetwas Weiteres von Nicolas Winding Refn anzusehen.
Bis Detlef P. mir eines Tages den Trailer zu der TV-Serie "Too Old To Die Young" zeigte, den ich ziemlich interessant fand. Dann habe ich mir diese Serie angesehen und war tatsächlich ziemlich überwältigt. Refn hat seine monumentale SlowMo-Knight-Rider-Softporno-Bildsprache, die wir schon aus "Drive" kannten, hier perfektionieren können. Darüber hinaus werden wir aber auch Zeuge der genialsten filmhistorischen Adaption von Richard Wagner seit "Apocalypse Now". Ich möchte hier jedoch nicht zu viel über diese bahnbrechende Serie verraten.
Nun ja, und da bin ich erst recht neugierig geworden und habe mir gleich auch noch die "Pusher" Trilogie, "Valhalla Rising" und "The Neon Demon" reingezogen. Bis auf "Valhalla Rising", der ein bisschen abfällt, aber wegen der schauspielerischen Leistung von Mads Mikkelsen trotzdem ganz nett anzusehen ist, sind alle diese Filme Meisterwerke. Meine Frau fand diese Filme alle scheiße (mit Ausnahme vom ersten "Pusher"), aber die Geschmäcker sind nunmal verschieden.
Wer hier noch meine Beiträge von früher kennt, wird wissen, dass ich die dänische Filmindustrie immer sehr bewundert habe. Sie brachte große Künstler, wie Lars von Trier, Thomas Vinterberg, Lasse Spang Olsen und Anders Thomas Jensen hervor. Damit sind sie der deutschen (und möglicherweise auch jeder anderen europäischen) Filmindustrie um Lichtjahre voraus!!!
Und jetzt kommt mit Nicolas Winding Refn eben noch ein weiteres Schwergewicht hinzu, bzw. er war ja die ganze Zeit da, ich hatte ihn nur zu lange nicht auf dem Schirm.