
USA 2007
Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Kevin J. O’Connor, Ciarán Hinds
"Kalifornien, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Clever, gerissen und skrupellos setzt sich Daniel Plainview (DANIEL DAY-LEWIS) an die Spitze des gerade einsetzenden Erdölbooms. Durch einen Tipp erfährt er von einem riesigen, nicht erschlossenen Ölfeld, das sich unter der Farm der Familie Sunday in der Kleinstadt Little Boston befindet. Wie immer will er den Farmern das Land billig abkaufen, das Öl fördern und weiterziehen. Doch dieses Ölfeld wird zu seinem Schicksal. Denn obwohl sie seinem Vorhaben erst zustimmen, stellen sich die Sundays Plainview im Laufe der Zeit immer mehr in den Weg, allen voran Sohn Eli (PAUL DANO), der fanatische Laienprediger der Gemeinde. Der Öl-Multi Standard Oil treibt Plainview in die Enge, Unglücksfälle überschatten die Bohrarbeiten. Schließlich sind es zwei Katastrophen in Plainviews eigener Familie, die den Einzelgänger selbst, seine engsten Mitstreiter und die ganze Stadt mehr und mehr in den Untergang treiben.
Nachdem Ausnahmeregisseur Paul Thomas Anderson im Jahr 2000 mit MAGNOLIA den Goldenen Bären gewonnen hat, ist er mit seinem neuen Meisterwerk THERE WILL BE BLOOD erneut auf der diesjährigen Berlinale im Wettbewerb vertreten. Oscar®-Preisträger Daniel Day-Lewis (GANGS OF NEW YORK) als obsessiver Unternehmer auf der einen und Shooting-Star Paul Dano (LITTLE MISS SUNSHINE) als machtbesessener Bibel-Fanatiker auf der anderen Seite liefern sich ein gnadenloses Duell, das sie immer tiefer in einen Strudel aus Neid und Missgunst, Hass und Rache, Tod und Verderben zieht." (www.movie.de)
Ein Wahnsinnsfilm von einem der ganz Großen unserer Zeit.
Spätestens nach "Punch-Drunk Love" hatte Paul Thomas Anderson mich überzeugt, dass er einer der wenigen Filmemacher aus heutiger Zeit sind, die es einfach drauf haben.
Aber nach diesem Film besteht wirklich nicht mehr der allergeringste Zweifel, dass Anderson ein Genie ist.
Viele haben ihn bereits als Nachfolger von Robert Altman bezeichnet. Ich möchte behaupten Anderson schlägt Altman ohne Probleme um Längen.
Ich möchte Anderson, zumindest von der Arbeitsweise, aber in gewissen Weise auch von den daraus resultierenden Ergebnissen her fast mit Kubrick gleichsetzen.
Anderson hat bisher erst fünf Filme gemacht, jeder der Filme war sehr unterschiedlich, aber auf seine Art und Weise doch extrem genial. Selbst sein Erstling "Last Exit Reno" ist, gemessen an anderen Erstlingswerken ein herausragendes kleines Stückchen Film. Und er lässt sich mittlerweile für jeden Film mehrere Jahre Zeit.
Aber bevor ich hier noch weiter von Andersons Genialität schwärme komme ich endlich auf den Punkt und sage, dass "There Will Be Blood" sich extrem stark mit "Magnolia" um den Titel "Andersons bester Film" prügelt. Und wäre diese kleine Länge im Mittelteil des Films nicht da, er hätte locker gewonnen.
Die erste Stunde des Films, Perfektion!!!
Ich benutze dieses Wort nicht oft, aber hier ist es angebracht. Es stimmt einfach ALLES!
Daniel Day-Lewis, eine herausragende schauspielerische Leistung, die ich da gesehen habe, fast schon überirdisch.
Paul Dano, ein Jungdarsteller, der es tatsächlich schafft neben dem großartigen Day-Lewis nicht zu verblassen und ihm schauspielerisch die Stirn zu bieten.
Ein wunderbarer Soundtrack und ein so herrlich krankes, überraschendes, überdrehtes, schockierendes und wunderbares Ende, welches fast auf so vielseitige Art und Weise zu deuten ist wie der Froschregen.
Ein absolutes Wunder, dass dieses Meisterwerk des 21. Jahrhunderts weder den Goldenen Bären, noch den Film-Oscar geholt hat.