
USA 2016
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Tom Hanks, Aaron Eckhart, Laura Linney, Anna Gunn
Handlung: 15. Januar 2009: Kurz nach dem Start eines Passagierflugzeges vom New Yorker La Guardia Airport geraten Chesley "Sully" Sullenberger (Tom Hanks) und seine Crew in Schwierigkeiten. Das Flugzeug ist mit einer Gruppe von Vögeln kollidiert, was den sofortigen Ausfall beider Triebwerke zur Folge hat. Sully sieht keinen anderen Ausweg, als das Flugzeug im Hudson River notzulanden. Als dies auf spektakuläre Weise gelingt, wird Sully von der Öffentlichkeit als Held gefeiert. Jedoch muss er sich nun vor Gericht verantworten, da die Flugaufsichtsbehörde ihm vorwirft, im Cockpit die falschen Entscheidungen getroffen zu haben. Wird es Sully gelingen, seine Unschuld zu beweisen...?
Ich hatte ja hier vor einiger Zeit bereits kundgetan, wie sehr ich das Spätwerk von Clint Eastwood schätze, der auch bei diesem Film wieder als Regisseur tätig war und ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.
In gewisser Weise denke ich heute aber auch ähnlich über Tom Hanks. Den fand ich zwar - ganz im Gegensatz zu Clint Eastwood - nie wahnsinnig toll. Vielleicht lag das aber auch einfach nur daran, dass er von stumpfsinnigen Produzenten engagiert worden war, mit welchen er schwachsinnige Filme gedreht hat. Aber in den letzten ca. 10 Jahren hat sich das echt geändert. So langsam bekomme ich echt Respekt vor diesem Tom Hanks.

Aber Tom Hanks ist nicht der einzige, der hier zu überzeugen weiß. Auch Aaron Eckhart ist echt klasse und ich habe mich sehr gefreut, Anna Gunn in einer Nebenrolle zu sehen, in welcher sie eine ihrer größten schauspielerischen Stärken, nämlich diese unfassbare passive Aggressivität ziemlich gut ausspielen kann.
Die größte Stärke dieses Films ist allerdings die nüchterne, fast distanzierte Eastwoodsche Erzählweise, die die Geschichte des Flugzeugabsturzes an keiner Stelle sensationslüstern auszuschlachten versucht. Selbst als als es zum großen Finale kommt und im Detail gezeigt wird, wie das Flugzeug im Fluss notgelandet wird und darauf hin Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet werden, sieht dies ein bisschen so aus wie eine unaufgeregte Tierdoku von National Geographic. Absolut stark. Das habe ich in der Form noch in keinem Film so gesehen. Eastwood halt, aber er hatte hier auch professionellen Beistand vom Absturzspezialisten Frank Marshall, der als Produzent mit im Cockpit saß.

Fazit: "Sully" ist ein außergewöhnlicher Film, der mit nüchterner Zurückhaltung glänzt und dadurch absolut sehenswert ist.