Ich bin ein "Indy" Kid. Zweifelsohne.
Die Trilogie hatte ich auf VHS. Dann auf VHS mit Sourround. Dann auf DVD, dann auf BluRay und nun die 4K.
Als ich 1984 den ersten sah, war es SOFORT um mich geschehen. Am nächsten Morgen, musste ich ihn sofort auf Kassette aufnehmen und hatte so
eine Hörspielkassette von diesem Film. (Könnte mich sooooo aufregen das ich sie alle nicht mehr habe)
Es war einfach eine andere Welt die sich da öffnete. Und ich musste schwer schlucken bei einigen Sequenzen, gerade zum Schluß mit der berühmten "Facemelt" Szene.
Ich hatte mir danach alle Cinemas usw besorgt und auch Bücher und wurde ein großer Kenner und Bewunderer.
Bis ich dann als Höhepunkt 1989 mit Papa in den dritten Teil durfte. Was natürlich für mich als Bondfan ein Doppel-Jackpot war.
Großer Schnitt.
Es ist 2013, ich bin gerade 50 geworden (Mein Gott)
Ich sitze mit meinem Sohn in Kino und schaue den mittlerweile 5. Teil. Der sehr warhscheinlich auch der letzte sein wird.
Immer wieder kommen Flashbacks in mir auf wenn sich Melodien oder Charaktere aufbauen.
Es wurde eigentlich viel Fanservice gemacht, mit vielen Gastauftritten und einigen Überraschungen.
Ich hatte die ganze Zeit ein wohliges Gefühl von 2 Engelchen auf meinen Schultern.
Der eine strich mir wohlig auf der Seele herum wenn ich nostalgisch verfolgte was hier der letzte große Actionauftritt meines größten Helden, Harrisson Ford sein sollte.
Der andere stichelte während des ganzen Film in meinem Kopf herum das man die Müdigkeit und die Unbeweglichkeit und die altersmild wenige Lust des Hauptdarstellers doch gar nicht so schlimm ist .....oder??
Komischerweise habe ich andauernd meinen Sohn gefragt wie er ihn findet...
Als wolle ich mir selbst die Sicherheit geben, nicht auf falsche Gedanken gekommen zu sein.
Es ist sehr schwer niederzuschreiben das ich immer wieder gedacht habe, das der Film unglaublich gut unterhält, schnell ist und nach "vorn" geht und doch etwas Ernüchterung einherging, die ich nicht mal beschreiben kann.
Ich habe mir VIEL Zeit gelassen nachdem ich ihn vor Wochen gesehen habe, und ich habe nun für mich dei Lösung des Problems gefunden.
Es hätte auch der "beste Film aller Zeiten" werden können, ich hätte nie aus dem Bewusstsein bekommen das ich Abschied nehme von einem meiner größten Filmhelden.
Und völlig überraschend, ziemlich zum Schluß, überfiel mich eine echte Traurigkeit die mich hat hemmungslos weinen lassen.
Es war nicht diese "schöne" Nostalgietraurigkeit vom ewigen "Damals war alles schöner".
Nein, es war die Erkenntnis das ich einen Mann den ich immer aufrecht gehen sah, der mich als Han Solo mein ganzes Leben begleitet hat, der mich als Blade Runner seit 40 Jahren begleitet und mich als Indy dem Abenteuerkino nahe gebracht hatte wie kein anderer im letzten Akt des Filmes den einen Satz sagte der mein Herz in tausend Stücke sprengte.
Marion, die einzige große Liebe seines Lebens fragt ihn nach seinem großen Abenteuer; "Wie geht es dir Schatz"
Und er sagt in wirklich herzerreißenden und fabelhaft gespielt :
"Mir tut einfach alles weh"
Oder war es nicht gespielt? Ich kann es nicht sagen, aber für mich wird dieser hervorragende Film immer einer der traurigsten sein.
Ich selber merke, dass ich mich nach 20 Jahren Wacken Open Air, das nächte Woche beginnt, einfach nicht so freue wie die Jahre zuvor.
Es wird furchtbarer Regen vorausgesagt und ich sehe jetzt schon dagegen an mich durch 516 Fussballfelder Matsch zu robben um an die Bühne zu kommen.
So ungefähr denke ich, ging es Harrison Ford bei diesem Film auch.
Alles ist eigentlich wie immer...nur nicht mehr so schön.
Sehr schwer zu erklären.
Der Film hat meine Sohn extrem gut gefallen und er will ihn unbedingt bald wieder sehen um alles noch besser zu begreifen was in den umwerfenden Actionsszenen alles passiert.
Die Kamera...die Musik....die Dialoge....es passt alles.
Und trotzdem bin ich traurig und ich weiß nicht ob ich das nochmal wegbekomme wenn ich ihn nochmal sehe.
Das er leider etwas unterging wo doch jede Woche nun 2 Blockbuster kommen, ist fast normal.
Ich würde hier auf jeden Fal NIEMALS von einem Flop reden.
Wenn man die Komponente abschalten kann, oder wie mein Sohn überhaupt nicht darüber nachdenkt, haben wir hier den 2. besten Indy Film der Geschichte.
Harrison ist und bleibt einer der größte Filmstars und ich muss damit Leben mir vorzustellen (hoffentlich) viel Zeit ohne ihn zu verbringen.
auch wenn es noch unvorstellbar ist.
In diesem Sinne, sind natürlich die De-aging Sequenzen eine Wohltat;-)
Und diese sind absolut perfekt!
Ich habe diese Technik noch nie so gut gesehen und ich habe währenddessen nicht einmal an Effekte gedacht!
Insgesamt war tatsächlich (wie die große Kugel damals) die Anfangssequenz schon absolut atemberaubend.
Sie versprüht den irren Flair von aufblasbaren Rettungsbooten mit denen man aus einem Flugzeuig springt um das auf einem Fluß zu landen.
Viele Kritiker sagen danach schwächt er mächtig ab, und er wäre zu lang...aber das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Er zeigt danach erstmal wie sich die Geschichte aufbaut, aber auch mit vielen Sequenzen in New York, vor allem in der UBahn, die einen auf die Sitze pressen.
Sie haben alles richtig gemacht!!!!!
Und doch kann ich nicht feiern.....aber schaut selbst...
(Insider)