A Thousand and One

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Detlef P.
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A Thousand and One

Beitrag von Detlef P. »

Screenshot 2025-09-07 at 21-37-03 A Thousand and One (2023).png

USA, 2023
Regie: A.V. Rockwell
Darsteller: Teyana Taylor, Josiah Cross, William Catlett, Aven Courtney, Aaron Kingsley Adetola, Amelia Workman, Terri Abney, Delissa Reynolds, Adriane Lenox

"Im Jahr 1994 kehrt Inez (Teyana Taylor) nach einem Gefängnisaufenthalt in die Straßenschluchten der Metropole zurück und legt es förmlich darauf an, wieder in Schwierigkeiten zu geraten. Kurzerhand entführt sie nämlich ihren sechsjähriger Sohn Terry (Aaron Kingsley Adetola), der bei Pflegeeltern und unter Aufsicht des städtischen Sozialdienstes aufwächst, und kommt, da sie ohne feste Bleibe ist, vorübergehend bei einer Freundin (Terri Abney) in Harlem unter. Inez‘ temperamentvolles Wesen und ihr ramponierter Ruf sorgen schnell für Konflikte mit der Mutter (Delissa Reynolds) ihrer Gastgeberin. Dennoch schafft sie es, etwas Stabilität in ihr Leben zu bringen, wobei sie sich mehr Unterstützung von ihrem nicht weniger launigen Partner Lucky (William Catlett) erhofft. Für Terry arbeitet sie sich ab und ermutigt ihn im Teenageralter (als 17-Jähriger gespielt von Josiah Cross) eindringlich, sein cleveres Köpfchen sinnvoll einzusetzen." (www.kino-zeit.de)

Ein unfassbar guter Indie-Film, der vor zwei Jahren den Großen Preis der Jury in Sundance gewinnen konnte.
Tolle schauspielerische Leistungen, authentische Atmosphäre und eine unglaubliche Themenvielfalt lassen nicht eine Sekunde Langeweile aufkommen, sondern man dringt immer tiefer in den Mikrokosmos der Protagonisten ein.

Es werden Themen wie Familie, zweite Chancen, (kulturelle) Zugehörigkeit, Gentrifizierung und Lebensbestimmung so gekonnt kombiniert, dass die Geschichte zu keiner Zeit überladen, sondern immer vollkommen ausgewogen wirkt.
Wie toll das alles miteinander verwoben wird, ist so gekonnt, dass man gar nicht glauben kann, dass es sich hier tatsächlich um das Filmdebut der Regisseurin handelt, die auch noch das Drehbuch selbst verfasst hat :aosjao:

Gerne würde ich noch über den dritten Akt reden und welche Überraschung da auf das Publikum wartet, aber ich möchte nichts spoilern.
Eigentlich ist es fast schon zuviel zu wissen, dass es überhaupt eine Überraschung gibt.

Stattdessen möchte ich diesen Film wirklich jeden ans Herz legen, der mal wieder so ein richtig gutes Low Budget-Charakterdrama sehen will, dass - im absolut positiven Sinne - auf kleiner Flamme kocht und dabei mehr Emotion und Dramatik rüberbringt, als jeder große Hollywoodstreifen mit den momentan angesagtesten Stars.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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