
F, 2002
Regie: Francois Ozon
Darsteller: Danielle Darrieux, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Béart, Fanny Ardant, Virginie Ledoyen, Ludivine Sagnier,
Firmine Richard
"Er hätte Meg Ryan und Julia Roberts erwürgen können. Denn François Ozon wollte nach dem Überraschungserfolg "Unter dem Sand" George Cukors Klassiker "Die Frauen" (1939) neu verfilmen. Um jeden Preis. Aber die Remake-Rechte liegen seit Jahren bei den Hollywood-Diven. Die sind mit ihrem Projekt allerdings nicht weiter als bei der x-ten Drehbuchversion.
Ozon hingegen triumphierte auf der Berlinale. Nicht mit "Die Frauen", dafür mit "8 Frauen" - was ungefähr so ist, als hätte er statt von "Gladiator" ein Remake von "Spartacus" gedreht. Denn das 50er-Jahre-Boulevardstück des Franzosen Robert Thomas bot Ozon exactement das, was er an Cukors Film so liebt: einen Käfig voll schnurrender Raubkatzen, die unverhofft die Krallen ausfahren und dann in einem fort lügen und intrigieren.
Schauplatz des verschärften Zickenalarms ist ein zugeschneites Landhaus: Der Besitzer liegt am Boden, und den blutigen Dolch in seinem Rücken kann nur eine der acht anwesenden Frauen dort platziert haben. Weil die Polizei unerreichbar ist und die Mörderin unter ihnen, führen die Damen die Ermittlungen einfach selbst." (http://www.cinema.de)
Ein "Who is who" der französischen Schauspielerinnenriege,
ein nahezu perfektes Drehbuch, indem alle zwei Minuten ein neues Geheimnis von einer der 8 Frauen entlarvt wird und die Situation in einem total anderen Licht erscheinen lässt, hervorragende Regie (ist sehr stark an das klassische Theater angelehnt), herrliche Ausstattung, tolle Songs (jede der 8 Frauen gibt einen Chanson zum besten, was aus der verwirrenden Krimminalgroteske zusätzlich noch ein Musical macht) und ein nahezu unvorhersehbarer Clou wartet am Ende neben der Entlarvung des Mörders auf den Zuschauer)
Nach "Die fabelhafte Welt der Amelie" der beste französische Film, den ich je gesehen habe.
9/10 Punkte
