Volands Einen Sommer lang
Moderator: Damien3
Volands Einen Sommer lang
Ein kleiner, unauffälliger Bergman ist dieser "Einen Sommer lang". Er beginnt im Theater, einem so geliebten Schauplatz Bergmans. Zu Anfang weiß man nicht so recht, wie man nun den Film anpacken soll. Mit Samthandschuhen oder mit einer Bärenumarmung. Doch schon nach kurzer Zeit klart alles auf. Dieser Film ist so fein und dicht an Bemerkungen und Hinweisen, dass man sich nur ganz vorsichtig herantasten darf. Und während man sich so gespannt tastet, fällt keinem auf, dass Bergman die Schlinge um den Hals des Zuschauers immer enger zieht - schon bald hängt man wie ein Hund an der Leine und muss ihm folgen wohin er will.
In gewohnter Intensität führt uns Bergman also durch eine weltfremde Beziehung. Genau so, wie Bergman sie immer zeigt. Bei ihm ist das Glück scheinbar weit entfernt, ein Fremdwort. Für seine Filme lassen alle Charaktere die Masken fallen. In Bergmans Filmen hat die Liebe immer einen bitteren Beigeschmack, der aber süchtig machen kann. Und nicht nur die Liebe, auch die Freude, das Glück, alles Positive wird metaphorisch hinterfragt. Eben vor allem dieser metaphorische Charakter seiner Filme ist so wertvoll. Bei ihm spielt die Bildsprache eine wesentliche Rolle. Ein ganz berühmtes Beispiels hierfür wäre die Todesszene in "Das siebente Siegel".
Ich würde behaupten, dass Bergman vermag, die besten Tragödien der Filmgeschichte zu drehen. Sein eiskalter Blick auf den Alltag, ständig skeptisch und unsicher - das entblößt einfach alle Ängste und Sorgen. Seine Filme sind so real, so ehrlich, dass sie niemals kitschig werden könnten. Ganz im Gegenteil zu den Dramen aus der anderen Ecke der Welt. Dort wird die Dramatik auf eine andere - teilweise auch interessante - Art und Weise erreicht. Gegen Bergmans rohe Entblößungen sind das aber Hochglanzfilme, die weniger unter ihrem Glanz verdecken, als sie vorzugeben scheinen.
Bergman schnippt mit dem Finger und lässt die Zuschauer vom Glücksempfinden in eine plötzliche, unbegründete Furcht versetzen. Es ist gigantisch, wie man durch bloß audiovisuelle Darstellung so etwas erreichen kann. Vor allem in "Einen Sommer lang" wurde mir das wieder einmal deutlich. Man weiß gar nicht, weshalb man nun Angst hat. Es ist bloß, weil Maria diese Angst empfunden hat. Diese kurze Szene, der Laut - man war nach den vorangegangenen Szenen verwundbar. Bergman weiß so etwas stets auszunutzen und dem Zuschauer klarzumachen was da abläuft.
Ein großes Lob hier auch an Gunnar Fischer, der schon in "Das siebente Siegel" und "Wilde Erdbeeren" so traumhafte Bilder auf den Bildschirm gezaubert hat. Ein Bild wird sich mir wohl immer anhaften: Maria im Taxi. Die Lichter schwächen kurzzeitig immer ab und aus der traurigen Maria wird die tote, leere Maria. Eine Szene, die ohne mit der Wimper zu zucken in die Bestenliste aufgenommen werden kann.
In gewohnter Intensität führt uns Bergman also durch eine weltfremde Beziehung. Genau so, wie Bergman sie immer zeigt. Bei ihm ist das Glück scheinbar weit entfernt, ein Fremdwort. Für seine Filme lassen alle Charaktere die Masken fallen. In Bergmans Filmen hat die Liebe immer einen bitteren Beigeschmack, der aber süchtig machen kann. Und nicht nur die Liebe, auch die Freude, das Glück, alles Positive wird metaphorisch hinterfragt. Eben vor allem dieser metaphorische Charakter seiner Filme ist so wertvoll. Bei ihm spielt die Bildsprache eine wesentliche Rolle. Ein ganz berühmtes Beispiels hierfür wäre die Todesszene in "Das siebente Siegel".
Ich würde behaupten, dass Bergman vermag, die besten Tragödien der Filmgeschichte zu drehen. Sein eiskalter Blick auf den Alltag, ständig skeptisch und unsicher - das entblößt einfach alle Ängste und Sorgen. Seine Filme sind so real, so ehrlich, dass sie niemals kitschig werden könnten. Ganz im Gegenteil zu den Dramen aus der anderen Ecke der Welt. Dort wird die Dramatik auf eine andere - teilweise auch interessante - Art und Weise erreicht. Gegen Bergmans rohe Entblößungen sind das aber Hochglanzfilme, die weniger unter ihrem Glanz verdecken, als sie vorzugeben scheinen.
Bergman schnippt mit dem Finger und lässt die Zuschauer vom Glücksempfinden in eine plötzliche, unbegründete Furcht versetzen. Es ist gigantisch, wie man durch bloß audiovisuelle Darstellung so etwas erreichen kann. Vor allem in "Einen Sommer lang" wurde mir das wieder einmal deutlich. Man weiß gar nicht, weshalb man nun Angst hat. Es ist bloß, weil Maria diese Angst empfunden hat. Diese kurze Szene, der Laut - man war nach den vorangegangenen Szenen verwundbar. Bergman weiß so etwas stets auszunutzen und dem Zuschauer klarzumachen was da abläuft.
Ein großes Lob hier auch an Gunnar Fischer, der schon in "Das siebente Siegel" und "Wilde Erdbeeren" so traumhafte Bilder auf den Bildschirm gezaubert hat. Ein Bild wird sich mir wohl immer anhaften: Maria im Taxi. Die Lichter schwächen kurzzeitig immer ab und aus der traurigen Maria wird die tote, leere Maria. Eine Szene, die ohne mit der Wimper zu zucken in die Bestenliste aufgenommen werden kann.
Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
[René Clair]
[René Clair]
Du hast ihn also gesehen.
Wollte ich auch demnächst mal machen.
Aber sag, ist dieser Film nicht eigentlich eine Komödie?
Oder war das der andere Sommer-Film von Bergman?
Wollte ich auch demnächst mal machen.
Aber sag, ist dieser Film nicht eigentlich eine Komödie?
Oder war das der andere Sommer-Film von Bergman?
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente
(Insider)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente

Der andere Sommerfilm? In Schweden gibt es viele, schöne Sommer. Und so hat auch Bergman viele, schöne Sommerfilme.
"Das Lächeln einer Sommernacht" und "Sommer mit Monika" würden mir da jetzt spontan einfallen.
"Das Lächeln einer Sommernacht" und "Sommer mit Monika" würden mir da jetzt spontan einfallen.
Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
[René Clair]
[René Clair]
Hab mittlerweile nachgesehen.
"Das Lächeln einer Sommernacht" ist die Komödie. Werde ich mir demnächst auch noch ansehen.
"Das Lächeln einer Sommernacht" ist die Komödie. Werde ich mir demnächst auch noch ansehen.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente
(Insider)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente
