Volands Das Schweigen
Moderator: Damien3
Volands Das Schweigen
Lange habe ich überlegt, was man wohl zu diesem Film sagen soll. Man könnte nun die übliche Leier loslassen, von einem extremen Film, einem Skandalfilm aus früheren Tagen, schreiben. Natürlich ist der Film heftig - er ist sogar äußerst extrem. Doch ist es nicht der Inhalt des Films, der diese Eigenschaft hervorruft. Der Skandal war für die Zeit bestimmt, in der dieses Werk in die Kinos kam. Genau zu dieser Zeit hat er auch sein Vorhaben, zu provozieren, durchgesetzt. Was heute einen wesentlich größeren Teil der Gewalt dieses Films ausmacht sind die Bilder - die Darstellungsweise der einzelnen Szenen. So hat der Inhalt der Szenen an Bedeutung verloren und die Form Oberhand erlangt - eine interessante Wendung über die Zeit.
Gerade deshalb frage ich mich, welche Intensität der Film denn hätte, würde der Inhalt auch jetzt noch den früheren Stellenwert innehaben. Aus eben diesem Grund erscheint mit der Skandal, den dieser Film vor nunmehr vier Jahrzehnten ausgelöst hat, für angemessen und keinesfalls übertrieben. Doch beginne auch ich schon von der damaligen Zeit und dem Aufsehen, welches der Film erregt hat, zu erzählen - man scheint wohl nicht umhin zu kommen, dieses filmgeschichtliche Ereignis zu erwähnen.
Nun aber sind wir in der Gegenwart, am Beginn des 21. Jahrhunderts. Bergmans Schweigen, das Schweigen des Films, hinterlässt immer noch seine Spuren. Oft wird Schweigen als unbehaglich empfunden. So unbehaglich, wie auch der Film wirkt. Die Hitze, die auch die Charaktere im Film quält, scheint auch auf den Zuschauer überzugreifen. Doch ist es nicht die Hitze, die den Zuschauer hier erdrückt - es sind vielmehr die Szenen, die stillen Szenen die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Erst als Ester ihr Radio bearbeitet um ihm die sanften Klänge Johann Sebastian Bachs zu entlocken, ertönt Musik. Man hält sich nicht mit Feinheiten auf - was wir hier sehen ist rohe Bildgewalt, die durch die unkonventionelle Darstellung immer noch ein wenig Intensität hinzugewinnt. Doch müsste diese nicht sein - es reicht schon das Ticken einer Uhr, um dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, er müsse aus seiner Haut entfliehen. Soll sie doch endlich Schweigen! Doch ist es nicht das Schweigen, dass uns erst Geräusche wie das Ticken einer Uhr zu hören ermöglicht?
Damit beginnt der Film - das Ticken einer Uhr, Schweigen und eine Fahrt im Zug. Genau so endet der Film auch. Wovon wurden wir denn in der Zwischenzeit Zeuge? Lediglich von einem Zwischenstopp, in dem viel, aber auch gar nichts passiert ist.
So fern der Film dem Leben scheinen mag, so nahe ist er ihm. Zwischenmenschliche Beziehungen, Verwandtschaften - all diese Dinge sind der Wirklichkeit entrissen. Der Film spielt nirgendwo und doch überall. Er ist eine direkte, nüchterne Studie über die Realität.
Gerade deshalb frage ich mich, welche Intensität der Film denn hätte, würde der Inhalt auch jetzt noch den früheren Stellenwert innehaben. Aus eben diesem Grund erscheint mit der Skandal, den dieser Film vor nunmehr vier Jahrzehnten ausgelöst hat, für angemessen und keinesfalls übertrieben. Doch beginne auch ich schon von der damaligen Zeit und dem Aufsehen, welches der Film erregt hat, zu erzählen - man scheint wohl nicht umhin zu kommen, dieses filmgeschichtliche Ereignis zu erwähnen.
Nun aber sind wir in der Gegenwart, am Beginn des 21. Jahrhunderts. Bergmans Schweigen, das Schweigen des Films, hinterlässt immer noch seine Spuren. Oft wird Schweigen als unbehaglich empfunden. So unbehaglich, wie auch der Film wirkt. Die Hitze, die auch die Charaktere im Film quält, scheint auch auf den Zuschauer überzugreifen. Doch ist es nicht die Hitze, die den Zuschauer hier erdrückt - es sind vielmehr die Szenen, die stillen Szenen die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Erst als Ester ihr Radio bearbeitet um ihm die sanften Klänge Johann Sebastian Bachs zu entlocken, ertönt Musik. Man hält sich nicht mit Feinheiten auf - was wir hier sehen ist rohe Bildgewalt, die durch die unkonventionelle Darstellung immer noch ein wenig Intensität hinzugewinnt. Doch müsste diese nicht sein - es reicht schon das Ticken einer Uhr, um dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, er müsse aus seiner Haut entfliehen. Soll sie doch endlich Schweigen! Doch ist es nicht das Schweigen, dass uns erst Geräusche wie das Ticken einer Uhr zu hören ermöglicht?
Damit beginnt der Film - das Ticken einer Uhr, Schweigen und eine Fahrt im Zug. Genau so endet der Film auch. Wovon wurden wir denn in der Zwischenzeit Zeuge? Lediglich von einem Zwischenstopp, in dem viel, aber auch gar nichts passiert ist.
So fern der Film dem Leben scheinen mag, so nahe ist er ihm. Zwischenmenschliche Beziehungen, Verwandtschaften - all diese Dinge sind der Wirklichkeit entrissen. Der Film spielt nirgendwo und doch überall. Er ist eine direkte, nüchterne Studie über die Realität.
Ich könnte mich so ärgern, dass ich damals bei dem Film eingeschlafen bin.
Bei Bergman ist es noch viel wichtiger die Filme wirklich von Anfang bis Ende zu sehen, da man sonst noch mehr Schwiegigkeiten hat zu verstehen was er aussagen will.
Bei Bergman ist es noch viel wichtiger die Filme wirklich von Anfang bis Ende zu sehen, da man sonst noch mehr Schwiegigkeiten hat zu verstehen was er aussagen will.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente
(Insider)
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Klar doch!
Kenne zwar nicht viel von ihm, aber da er das absolute Idol von Woody Allen ist, musste ich mich auch mal mit ihm befassen.
Kenne zwar nicht viel von ihm, aber da er das absolute Idol von Woody Allen ist, musste ich mich auch mal mit ihm befassen.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
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Ich habe den Film jetzt endlich komplett gesehen.
Durchaus interessant, obwohl mir seine anderen Filme bisher besser gefallen haben.
Ich weiß einfach nicht genau, was Bergman hier zeigen wollte.
Geht es um das Schweigen an sich, das Schweigen innerhalb von menschlichen Beziehungen oder geht es hier um mehr?!
Bei seinen anderen Filmen konnte ich bisher immer irgendwie "erfühlen" was er sagen wollte, hier kann ich das komischerweise nicht, zumindest nicht zu 100%.
Durchaus interessant, obwohl mir seine anderen Filme bisher besser gefallen haben.
Ich weiß einfach nicht genau, was Bergman hier zeigen wollte.
Geht es um das Schweigen an sich, das Schweigen innerhalb von menschlichen Beziehungen oder geht es hier um mehr?!
Bei seinen anderen Filmen konnte ich bisher immer irgendwie "erfühlen" was er sagen wollte, hier kann ich das komischerweise nicht, zumindest nicht zu 100%.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
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Es scheint so als wäre Anna die Mutter von Johannes und Ester seine Tante.
Hast du eine mögliche Interpretation die das Gegenteil aufzeigen könnte?
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Ich meine zwar wird das immer wieder im Film behauptet, dass Anna die Mutter ist. Und der Kleine nennt sie ja auch Mutter, aber dann ist da die Szene(ziemlich zum Schluss, wo es klar wird, dass sie nicht mehr wirklich lange leben wird und so ne Art Beichte an den "Butler" ablegt)
wo Ester sagt:
"Eine Beichte wie vor der letzten Ölung.
Ich finde der Samen riecht schlecht.
Was kann ich für meine empfindliche Nase.
Ich finde ich habe gestunken, wie faule Fische, als ich befruchtet wurde. Ich wollte mich mit meiner elenden Rolle nicht abfinden.
Aber jetzte bin ich so einsam. [...]"
Und sie ist ja Übersetzerin und sie schreibt zum Schluss einen Brief an den Jungen: "Wörter in der fremden Sprache". So als ob sie ihm ein Stückchen von sich selbst noch auf den Weg mitgeben wollte.
wo Ester sagt:
"Eine Beichte wie vor der letzten Ölung.
Ich finde der Samen riecht schlecht.
Was kann ich für meine empfindliche Nase.
Ich finde ich habe gestunken, wie faule Fische, als ich befruchtet wurde. Ich wollte mich mit meiner elenden Rolle nicht abfinden.
Aber jetzte bin ich so einsam. [...]"
Und sie ist ja Übersetzerin und sie schreibt zum Schluss einen Brief an den Jungen: "Wörter in der fremden Sprache". So als ob sie ihm ein Stückchen von sich selbst noch auf den Weg mitgeben wollte.
"Film ist die Übermittlung von Gedankeninhalten durch Bilderreihen, die zur Projektierung bestimmt sind."
Wäre auf jeden Fall eine interessante Art und Weise das Ganze zu interpretieren.
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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
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