
S/Dän, 2002
Regie: Lukas Moodysson
Darsteller:Oksana Akinshina, Artyom Bogucharsky
""Ich wollte da runterspringen. Weil um uns herum nur Scheiße ist." In letzter Sekunde kann Lilja (großartig: Oksana Akinshina) ihren Kumpel Volodya vor dem Selbstmord retten. Tatsächlich scheint es in ihrer tristen, postsowjetischen Plattenbau-Siedlung nicht viel zu geben, für das es sich zu leben lohnt. Liljas Mutter hat sich mit einem Russen nach Amerika abgesetzt. Ihre 16-jährige Tochter hat sie einfach zurückgelassen. Die völlig kaputte Tante Anna nistet sich in Liljas Wohnung ein und verfrachtet ihre Nichte in ein Dreckloch. Nur wenn sie mit Volodya Klebstoff schnüffelt, kann Lilja der irdischen Hölle für kurze Zeit entfliehen. Als ihr das Geld ausgeht, fängt Lilja widerwillig an, sich zu prostituieren. Eines Tages lernt sie in einer Discothek den smarten Andrei kennen. Einer, der nicht mit ihr ins Bett will. Einer, der einfach nur nett ist. Als er sie bittet, mit ihm nach Schweden zu kommen, glaubt sie, dass ihre Träume von einem besseren Leben nun endlich in Erfüllung gehen... Wenn Hollywood-Schnulzen einem die Tränen in die Augen treiben, kann man sich schnell trösten: "Es ist ja nur ein Film". Hier aber weiß man: Solche Geschichten schreibt das Leben zuhauf. Und man fragt sich, ob's im Himmel nicht wirklich besser wäre... " (www.cinema.de)
Moodyssons bisher bester Film, der wiedereinmal eine bestimmte Lebenssituation auf´s genauste beschreibt.
Dieses Mal gibt es allerdings ganz und gar nichts zu lachen, wenn Moodysson dem Zuschauer einmal mehr eindrucksvoll suggeriert, wie die Lebenssituation von Lilja aussieht.
An den Stellen, an denen man sich sehr in ihre Lage versetzt fühlt, kann einem auch schon mal ein bisschen übel werden.
Aber das beweist nur, dass Moodysson sich nicht übernommen hat, als er sich mit diesem Film auf ein etwas anderes Terrain begeben hat, sondern die Welt der Protagonistin gekonnt einfängt.