
USA, 2003
Regie: Ang Lee
Darsteller: Eric Bana, Jennifer Connelly, Nick Nolte, Sam Elliot, Josh Lucas
"Einst, als die Atompilze noch in den Himmel schossen, dachten sich Jack Kirby und Stan Lee, zwei besonders kreative Köpfe aus der Heftchenschmiede Marvel Comics, einen Superhelden aus, der eigentlich gar keiner ist: eine Mischung aus "Frankenstein" und "Dr. Jekyll & Mr. Hyde", ein zerstörerisches, missverstandenes Ungetüm mit einem herzensguten Kern. Mit einem Wort: "Hulk". Mehr als 40 Jahre sind seitdem vergangen, doch das grünhäutige Gen-Experiment ist offenbar nicht totzukriegen. Im Gegenteil: Ang Lee, der aus Taiwan stammende Regisseur des preisgekrönten Kung-Fu-Märchens "Tiger & Dragon", machte daraus ein 137 Millionen Dollar teures Familiendrama zwischen Popkultur und Shakespeare, kindlicher Allmachtsphantasie und griechischer Tragödie. Was furchtbar hochgestochen klingt, ist in der Praxis eine Augenweide - und ein großartiger Spaß. Ang Lee, ein aufs Detail versessener Perfektionist Kubrickscher Prägung, gelang mit diesem Film ein scheinbar müheloser Drahtseilakt, hinter dem allerdings jede Menge Schweiß und Köpfchen stecken. Nach Enttäuschungen wie "Daredevil" und "X-Men 2" erbrachte Lee mit "Hulk" endlich den lange überfälligen Beweis, dass man ein Comic-Universum samt seiner lieb gewonnenen Figuren überzeugend auf die Leinwand bringen und dabei ihre Essenz, Integrität und Originalität bewahren kann. Auf dem Weg dorthin übertrug der in den USA lebende Regisseur die stiltypischen Merkmale von Comic-Strips in eine visuell reizvolle Filmsprache voller Symbole und Metaphern. "Hulk" entfaltet eine in sich schlüssige Comic-Realität, in der Schauspieler aus Fleisch und Blut nahezu übergangslos mit dem vollständig im Computer generierten Titelhelden ein Ensemble bilden. Hinter den spektakulären Action-Szenen menschelt es an jeder Ecke, wobei Ang Lees dem Genre angemessene Ästhetik die Gefühle und Motivationen der Figuren auf das Wesentliche reduziert, ohne sie zu trivialisieren. "Hulk" ist ein Film über die Suche nach der eigenen Identität - wie schön, dass hier ein Superheld zur Abwechslung mal nicht die Welt, sondern zuallererst sich selbst zu retten hat." (http://www.cinema.de)
Oh Mann, was für ein Müll war das denn bitte?
Ich habe mir - im Zuge der Marvel-Verfilmungen, die "The Avengers" vorausgegangen sind - auch zusätzlich noch diesen Film angesehen. Einfach mal aus Interesse und weil ich Ang Lee eigentlich (abgesehen von ein paar Ausrutschern) für recht fähig halte.
Aber das war ja mal der größte Haufen Müll, den ich seit langer Zeit über mich ergehen lassen musste.
Falsch!!!!!!!!Cinema-Red. hat geschrieben:Was furchtbar hochgestochen klingt, ist in der Praxis eine Augenweide
Das ist so ziemlich der hochgestochenste und langweiligste Mist, den man sich vorstellen kann. Schon alleine diese vollkommen übertriebenen technischen Spielereien mit Split-Screen und "originellen" Überblendungen, die bei den Schnittprogrammen wie "Movie Maker" und "Premiere" zum Standard gehören, wobei aber jeder Blödmann gleich als allererstes beigebracht bekommt, die bitte nicht(!!!) im Übermaß zu benutzen, weil das sonst auf Dauer extrem nervtötend ist und einen eigentlich guten Film kaputt machen kann. Und was macht Ang Lee???
Aber, zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass da auch einfach nicht mehr viel war, was er noch hätte kaputt machen können. Wenn also mit lustigen Blenden rumspielen, warum dann nicht in einem Film bei dem die Scheißigkeit und Prätentiösität an den Seiten nahezu herausquillt und Hopfen und Malz sowieso verloren sind?
Das Traurige an der Sache ist die Verheizung von wirklich talentierten Darstellern in einer extra auf langweilig getrimmten Geschichte, bei der Dir die Handlung und die Charaktere ungefähr so scheißegal sind wie dieser Reissack der in China immer umfällt. Man hat auch nicht die winzigste Spur von Interesse für bekannte Comic-Figuren, die von großartigen Leuten wie Bana, Connelly und Nolte verkörpert werden.
Ich habe absolut nichts gegen "realistischere" Comic-Verfilmungen. Im Gegenteil, ich begrüße sie sogar. Ich mag es, dass man bei den neuen Filmen wie "Spider-man" oder Nolans "Batman" auch mal auf den Mann hinter der Maske eingeht und zeigt woher er kommt, was ihn umtreibt und welche Beweggründe er hat das zu tun was er tut.
Aber jemanden mit einem völlig gelangweilten Gesichtsausdruck über zwei Stunden durch einen Film zu jagen, auf der Suche nach sich selbst und Antworten, die eh schon jeder Vollidiot kennt - und dann neben prätentiösen Blenden auch noch relativ miese Effekte und peinliche Gegner (die genmanipulierten Hunde!) zu präsentieren - ist irgendwie nicht damit in Kongruenz zu bringen, dass man den Mensch hinter der Maske (oder wie hier, hinter dem Monster) zeigen möchte. Was´n Scheiß, kann ich da nur sagen!
Die Krönung war dann schließlich die modernisierte Version der Hulk-Figur. Warum zur Hölle ist der auf einmal 10 Meter groß??? Was soll das? In der Serie wurde der doch auch bloß minimal größer, viel muskulöser und halt grün. Warum belässt man es nicht dabei, sondern ölt auch noch am Aussehen des Helden rum?
Alter, hab ich den Film vielleicht gefressen!
Ach ja, und eine bitte an Ang Lee: Bitte, bitte, versuch Dich niemals wieder(!!!) am Hollywood-Mainstream um es in ein Kunstfuzzi-Korsett zu zwingen. Das KANN nur nach hinten los gehen.