USA, 2023
Regie: Eli Roth
Darsteller: Nell Verlaque, Patrick Dempsey, Gabriel Davenport, Jalen Thomas Brooks, Milo Manheim, Addison Rae, Tomaso Sanelli, Jenna Warren, Rick Hoffman, Karen Cliche, Gina Gershon
"In Plymouth, Massachusetts kommt es an Thanksgiving aufgrund des bevorstehenden Black Fridays zu einer Menschenansammlung vor einem örtlichen Kaufhaus. Pünktlich um Mitternacht soll das im Besitz von Thomas Wright befindliche Geschäft seine Türen öffnen, damit die Einwohner von Plymouth frühzeitig mit ihren Weihnachtseinkäufen beginnen können. Wrights Tochter Jessica kann sich mit ein paar Freunden bereits vor Ladenöffnung Zugang zum Kaufhaus verschaffen, wodurch sich die draußen wartende Menschenmenge provoziert fühlt. Es kommt zu chaotischen Ausschreitungen, bei denen das Geschäft gestürmt und geplündert wird. Den gewaltsamen Tumulten fällt neben einem Wachmann auch Amanda zum Opfer, die Frau des Filialleiters Mitch Collins. Außerdem wird Jessicas Freund Bobby an der Hand verletzt, was ein Ende seiner Karriere als Baseballspieler zur Folge hat.
Ein Jahr wurden die Vorkommnisse von den Behörden offiziell als Unfall eingestuft, während sich Thomas Wright medienwirksam um Schadensersatz bemühte. Jessica wurde unterdessen von Bobby verlassen, da er sie für die Ereignisse mitverantwortlich machte, und ist nun mit Ryan zusammen. An Thanksgiving wird die Freundesgruppe von einer unter dem Pseudonym „John Carver“ auftretenden Person auf Instagram markiert, die Rache für die Vorkommnisse aus dem Jahr zuvor fordert." (www.wikipedia.de)
So, ich habe mir den Film nun doch angeschaut, obwohl ich mir dessen erst nicht sicher war.
Denn der richtige Trailer zu dem Film sah dann doch etwas anders aus, als der Fake-Trailer von 2007 auf dem er letztendlich basiert.
Nachdem er dann aber doch überraschend viele positive Kritiken bekam, bin ich gestern ins Kino, um mir selbst ein Bild zu machen.
Und ich muss sagen, dass auch ich recht positiv überrascht bin.
Der Film ist bei weitem kein hochintellektuelles Meisterwerk, aber das sollte wohl auch niemand erwarten, der nicht komplett bescheuert ist
Allerdings hat er gerade zu Beginn doch deutliche Spitzen gegen die Konsumgesellschaft, die er satirisch rabenschwarz und bitterböse präsentiert.
Die Geschichte selbst besteht aus klassischen Versatzstücken des Slasher-Horrors, die zwar zum Teil schon recht stark in klischeehafte Gefilde abdriften, dafür dem Genre-Kenner aber auch Spaß machen.
Auch die Charaktere verhalten sich zumindest halbwegs intelligent und rennen nicht in jede blöde Falle, die ihnen gestellt wird. Und sogar die Schauspieler sind wirklich solide und machen ihren Job soweit ganz anständig.
Technisch war der Film auch gut gemacht, wobei ich sagen muss, dass ich den digital gefilmten Look nicht so 100%ig passend gefunden habe.
Es muss nicht gleich der dreckigste Grindhouse-Look sein, wie im Fake-Trailer. Aber so wirkte das Ganze zum Teil schon etwas zu sauber und zu steril.
Absolut positiv anmerken möchte ich hingegen noch den Einsatz von Smart Phones und von Social Media. Wo in anderen Horrorfilmen so getan wird, als würde es das alles gar nicht geben oder die Charaktere dann die komplette Zeit über kein Empfang haben, werden die Elemente hier insgesamt gut in die Story eingewoben.
Oh, und es ist echt erstaunlich, wie viele Szenen aus dem "Grindhouse"-Trailer Eli Roth hier tatsächlich (in etwas abgewandelter Form) untergebracht hat.
Roth hat das in einem Interview übrigens so erklärt:
"We said, 'Let's pretend Thanksgiving was a movie from 1980 that was so offensive that every print was destroyed. All the scripts were burned. The director disappeared. The crew members changed their names. One person saved the trailer and uploaded it to the darkest corners of 4chan, and now it's made it out. So this is a 2023 reboot.' Once we said that, it freed us up."
Tjoa, mehr ist eigentlich auch gar nicht dazu zu sagen.
Es ist am Ende zwar kein Meisterwerk herausgekommen. Aber wenn man bedenkt, wie lange der Film in der Development Hell war, es ein Wunder ist dass er überhaupt noch erschienen ist und dann keine totale Grütze dabei herausgekommen ist, sondern er in der Tat recht solide ist und alles in allem gut unterhält, kann man damit schon wirklich zufrieden sein.
Ich bin es jedenfalls!
(Insider)
